Wuppertal Lastenfahrräder sollen Lieferwagen ersetzen

Wuppertal · Die Stadtverwaltung will mit den Paketdiensten umweltfreundlichere Konzepte für die City entwickeln.

 DHL testet in Frankfurt bereits Lastenfahrräder als umweltfreundliche Alternative zum Lastwagen.

DHL testet in Frankfurt bereits Lastenfahrräder als umweltfreundliche Alternative zum Lastwagen.

Foto: dpa

In kaum einer anderen deutschen Stadt werden täglich so viele Pakete ausgeliefert wie in Wuppertal. Die Stadt ist mit 19 Sendungen pro Kopf und Jahr an Privathaushalte die Pakethauptstadt (Stand 2015). Die Lieferwagen von DHL und anderen Anbietern gehören daher auf den Straßen längst zum Stadtbild. Das belastet Menschen und Umwelt. Dem will die Stadt mit einem Projekt entgegensteuern, das zum Ziel hat, die "City-Logistik" auf nachhaltige Fahrzeuge und nachhaltige Konzepte umzustellen - mit Vorbildfunktion für die Gesamtstadt.

Anfang des Jahres hatte die Stadt beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur einen Antrag zur Förderung eines Elektromobilitätskonzeptes für die beiden Zentren Elberfeld und Barmen gestellt. Dieser Förderantrag wurde nun positiv beschieden.

Mit der Erarbeitung des Konzeptes könne nach Abschluss des Vergabeverfahrens Anfang des kommenden Jahres begonnen werden, teilt die Stadt mit. Das Konzept soll am runden Tisch mit den Kurier-, Express- und Paketdienstleistern gemeinsam erarbeitet werden. Ende 2018/Anfang 2019 könnten dann die Ergebnisse präsentiert werden. "Es geht um die Reduktion von CO2, lokalen Emissionen wie Stickoxiden und Feinstaub und um die Minderung von Lärm - und somit um die Gesundheit und das Wohlempfinden aller Menschen, die in Wuppertal leben oder arbeiten", sagt der Umwelt- und Verkehrsdezernent Frank Meyer.

Gleichzeitig sollen die guten Ansätze einzelner Akteure aus Sicht der Stadt unterstützt, gebündelt und weiterentwickelt werden. Insbesondere in den beiden Zentren Elberfeld und Barmen bestehe aufgrund der dichten Bebauung und hohen Lieferströme ein großer Handlungsbedarf, erklärt Frank Meyer.

Diskussionen um Diesel-Fahrverbote dürften zuletzt die Motivation der Paketdienstleister noch erhöht haben, mit der Stadt ins Gespräch zu kommen. "Unser erstes Ziel wird es sein, bei den Paketdienstleistern den derzeitigen Stand abzufragen. Während DHL zum Beispiel bisher den Einsatz eines Elektro Scooters favorisiert, setzt UPS sehr stark bei der Lieferung auf dem letzten Kilometer auf Lastenfahrräder", sagt Andrea Stamm von der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Stadt Wuppertal. Sie sieht gute Erfolgsaussichten, denn alle Beteiligten seien an guten Lösungen interessiert.

Das Gesamtaufkommen an Paketen wird in Zukunft durch den wachsenden Online-Handel weiter stark zunehmen. Die Post sucht bereits kurz nach der Eröffnung des dritten den vierten Standort für ein Paket-Verteilzentrum in Wuppertal.

(RP)
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