Wuppertal Häuser und Wohnungen: Begehrter, knapper, teurer

Wuppertal · Der Traum von den eigenen vier Wänden endete für manchen Wohnungsbesitzer schon im schnörkellosen Saal A 68 des Amtsgerichts. Dort kommen Immobilien unter den Hammer, wenn Eigentümer beispielsweise überschuldet sind und sich zuvor keine andere Lösung finden lässt. Regelmäßig, mitunter mehrmals wöchentlich, stehen am Eiland Termine für Zwangsversteigerungen an. Nicht immer werden die Objekte am angesetzten Datum tatsächlich auch versteigert. Zum Beispiel dann nicht, wenn der vom Gläubiger geforderte Mindestpreis nicht erzielt wird.

Doch die 223 Zwangsversteigerungsbeschlüsse des vergangenen Jahres sind nur ein Teilaspekt im aktuellen Grundstücksmarktbericht. Den hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte vorgelegt, und er informiert Bürger, Immobilienunternehmen oder auch Sachverständige über die allgemeine Entwicklung des Immobiliengeschehens im Tal. Aus ihm geht hervor, welche und wie viele Verkäufe getätigt wurden und wie hoch die Umsätze waren. Daneben gibt er auch einen Überblick über das Preisniveau. Und das steigt: Die Nachfrage nach Immobilien ist ungebrochen, Objekte werden spürbar knapper und teurer. "Da das Angebot die Nachfrage nicht deckte, wurde für das Jahr 2015 insgesamt ein Umsatzrückgang an Immobilientransaktionen in Höhe von 14 Prozent festgestellt", heißt es im Bericht. Er nennt 2774 Grundstückskaufverträge: "Da teilweise mehrere Objekte - Kauffälle - in einem Kaufvertrag enthalten sind, beträgt die Anzahl der Kauffälle 3380." Das entspreche 666,9 Millionen Euro.

Begehrt sind weiterhin Eigenheime. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 619 Käufe dieser Art registriert. Darunter 276 freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, 150 Doppelhaushälften und 193 Reihenhäuser. Dies ist gegenüber dem Vorjahr mit 779 ein Rückgang um rund 21 Prozent. Verkauft wurden 28 neugebaute Reihenhäuser. An neuen Doppelhaushälften wurden 22 Kauffälle verzeichnet. Auch zahlreiche Mehrfamilienhäuser wechselten den Besitzer, laut Bericht gab es 438 Kauffälle. Der Umsatz betrug dabei 151 Millionen Euro, er ist gegenüber 2014 um 14 Prozent gesunken. Einen großen Anteil entfiel erneut auf Eigentumswohnungen: 1754 Kauffälle wurden registriert. Darunter sind 1630 wiederverkaufte, 48 umgewandelte und 76 neue.

(kas)
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