Wuppertal Gewerbekunden: Stadt begrenzt Pkw-Anmeldungen

Wuppertal · Die Kommune reagiert auf Probleme im Straßenverkehrsamt. Autohändler befürchten jetzt Einbußen beim Umsatz.

 Private Autobesitzer sollen im Straßenverkehrsamt nicht mehr so lange warten müssen.

Private Autobesitzer sollen im Straßenverkehrsamt nicht mehr so lange warten müssen.

Foto: Andreas Fischer

Die Stadtverwaltung hat auf die teilweise langen Schlangen im Straßenverkehrsamt und die Probleme bei der Terminvergabe reagiert und schränkt das Zulassungsgeschäft für gewerbliche Kunden seit dem 22. Mai ein. Das sorgt nun für Unmut bei einigen Autohändlern.

Während die Stadtverwaltung von einer "moderaten" Einschränkung für die Unternehmen spricht und mit den Auflagen vor allem die Zusatzgeschäfte von "Kleinanbietern" limitieren will, sehen manche Unternehmer ihre Geschäfte in Gefahr. Vor allem die Anmeldung von sogenannten Tageszulassungen werde durch das neue Verfahren der Stadt "deutlich eingeschränkt", sagt der Geschäftsführer des Aurego-Autohauses, Hans-Joachim Flohr. Das Tageszulassungsgeschäft sei für Autohäuser auch vor dem Hintergrund der harten Konkurrenz am Markt "entscheidend". Mit den jetzt beschossenen Neuregelungen "schadet die Stadt uns erheblich". Der Geschäftsführer befürchtet wirtschaftliche Einbußen.

Durch die Festlegungen der Stadt werden zum Beispiel Tageszulassungen für Fahrzeuge nicht mehr an Freitagen angenommen und am selben Tag bearbeitet, wenn der Freitag der letzte Arbeitstag im Monat ist.

Stattdessen müssen die Zulassungsanträge am vorausgehenden Donnerstag bis spätestens 9 Uhr beim Straßenverkehrsamt eingereicht werden. Überdies wurden und werden an den Brückentagen dieses Jahres - am 26. Mai, am 16. Juni und am 2. Oktober - unter anderem keine Tageszulassungen und Zulassungsanträge für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge aus dem Ausland mehr bearbeitet. Negativ stößt Flohr auch auf, dass die Stadt die Zahl der Zulassungsvorgänge künftig beschränken will. Montags bis mittwochs sollen es pro Kunde jeweils maximal 40 Vorgänge sein, am Donnerstag höchstens 70 und am Freitag maximal 35, die angenommen und bearbeitet werden. "Eine solche Höchstgrenze ist nicht praktikabel", sagt Flohr. "In der Spitze" könnten es schon einmal bis zu 100 Vorgänge sein, die ein Autohaus pro Tag beim Straßenverkehrsamt einreicht.

Bei der Stadt sieht man die Neuregelung nicht so problematisch. Man wolle mit den neuen Auflagen vor allem die Praxis kleinerer "Schilderbuden" und von Kleinanbietern einschränken, die das Geschäft mit den Zulassungen für sich entdeckt hätten, sagt Sprecherin Martina Eckermann. Die großen Autohäuser sollten unter den neuen Vorgaben nicht leiden - schließlich seien sie als Unternehmen Steuerzahler und Arbeitgeber gleichermaßen. Um die personelle Situation im Straßenverkehrsamt auf Lichtscheid zu entlasten, sollen ab August zwei derzeit noch als Auszubildende beschäftigte Mitarbeiter übernommen werden. Momentan sind 16 Beschäftigte im Bereich Zulassungen im Einsatz. Eckermann räumt ein, dass die gerade zu Hochzeiten an der "Grenze der Belastbarkeit" arbeiteten.

(RP)
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