Wuppertal Endlich fährt die neue Schwebebahn

Wuppertal · Das Warten hat ein Ende. Am 18. Dezember geht die himmelblaue Generation der neuen Wagen in den Alltagsbetrieb.

 Ab 18. Dezember prägen die himmelblauen Wagen das Bild der Wuppertaler Schwebebahn.

Ab 18. Dezember prägen die himmelblauen Wagen das Bild der Wuppertaler Schwebebahn.

Foto: Andreas Fischer

Das wurde langsam aber auch Zeit. Immer wieder Testfahrten, beobachtet von Fotojägern - damit ist es bald vorbei. Am 18. Dezember geht die neue Generation der Schwebebahn offiziell in Betrieb. Die Stadtwerke feiern das mit einem Fest an der Kluse in Elberfeld. Dazu soll auch NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) eingeladen werden. Das Land ist beträchtlich an den Gesamtumbaukosten des Wahrzeichens beteiligt.

Die Sanierung begann 1995 mit dem Austausch von Gerüst und Schwebebahnhöfen und endet im kommenden Jahr, wenn der letzte der 31 neuen, himmelblauen Wagen in Wuppertal angekommen ist. Letztlich wird die Erneuerung der 13,3 Kilometer langen Verkehrsader zwischen Vohwinkel und Oberbarmen gut 620 Millionen Euro gekostet haben.

"Wir sind froh, dass es jetzt endlich losgeht", sagte jetzt der für den öffentlichen Personennahverkehr zuständige WSW-Geschäftsführer Ulrich Jaeger. Nicht nur für Wuppertal, auch für die Stadtwerke war die Wartezeit quälend.

Die Erwartungshaltung ist hoch, alle bis zu 80 000 täglichen Nutzer der Schwebebahn wollen den Komfort genießen, den die nagelneuen Wagen versprechen. Mehr Platz, weniger Lärm, mehr Komfort, weniger Fahrtzeit: Die neue Generation transportiert das mehr als 110 Jahre alte Verkehrsmittel geradewegs in die Zukunft. So zumindest ist es geplant. Denn mit der Millionen-Investition verbinden Stadt und Stadtwerke den Plan, den ÖPNV zu stärken. Das ist angesichts steigender Autozahlen und immer länger werdenden Staus in der und um die Stadt zwingend notwendig. Die Schwebebahn soll deshalb nicht nur schneller von Station zu Station fahren, sondern in Stoßzeiten auch öfter. Die Wagen sind bis zu 60 Kilometer pro Stunde schnell. Das und computergesteuerte Sicherheitssysteme ermöglichen, die Taktzeit um 30 Sekunden auf zwei Minuten zu senken.

All das ist lange geplant und funktioniert in der Realität auch. Das haben zahlreiche Testfahrten zu Beginn dieses Jahres gezeigt. Kleinere Probleme mit zu starken Bremsen sind mittlerweile auch gelöst. Im Grunde hätte also nichts dagegen gesprochen, die neuen Wagen nach und nach in den Tagesbetrieb einzubauen. Aber ganz so einfach ist das in Deutschland nicht. "Wir hatten Schwierigkeiten mit der Abnahme", so Ulrich Jaeger. Diese Schwierigkeiten waren allerdings lediglich bürokratischer Natur.

Bei solchen Verkehrsmitteln wird in Deutschland jedes Schräubchen dokumentiert. Alles für die Sicherheit. Solche Dokumentationen können dann auch schon einmal Aktenschränke füllen. Und bis alle Ordner vorschriftsmäßig gefüllt sind, kann das dauern.

Technisch gibt es keine Probleme. "Die physische Abnahme ist ohne Beanstandung erfolgt", sagt Jaeger. Die restlichen bürokratischen Hürden werden laut Wuppertaler Stadtwerke auf jeden Fall bis zum 18. Dezember genommen. An jenem Sonntag beginnt mit den ersten fünf neuen Wagen ein neues Kapitel der Wuppertaler Schwebebahngeschichte.

(RP)
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