Wuppertal Die Vorzeigetreppe wird repariert

Wuppertal · Vogelsauer Treppe: Teile des Geländers und Stufen müssen erneuert werden.

 Die Vogelsauer Treppe ist ein Beispiel für die repräsentative Bauweise in Elberfeld um das Jahr 1900.

Die Vogelsauer Treppe ist ein Beispiel für die repräsentative Bauweise in Elberfeld um das Jahr 1900.

Foto: Andreas Fischer

Die Vogelsauer Treppe ist eine von 341 Treppen im Stadtgebiet. Eine gewöhnliche Treppe, bei der sich Stufe an Stufe reiht, ist sie nicht. Ein Blick auf den unteren Treppenaufgang an der Friedrich-Ebert-Straße genügt, um zu erkennen, dass diese Treppe Teil einer Inszenierung ist, die das Stadtbild prägt. Nun muss die Treppe repariert werden. Die letzte aufwendige Sanierung dieser Treppe fand in den 1980er Jahren statt. Kommt eine neue Welle der Treppensperrungen auf die Wuppertaler zu?

Dezernent Frank Meyer gibt Entwarnung. "Nein, es handelt sich hierbei um lokal begrenzte Reparatur- und Unterhaltungsarbeiten, die einige Jahre nach umfassenden Sanierungen immer mal anfallen können, in diesem Fall nach immerhin rund 40 Jahren." Die finanziellen Mittel der Stadt seien begrenzt. Für die laufende bauliche Erhaltung aller Treppen, Brücken, Tunnel und Stützmauern im Stadtgebiet (insgesamt rund 1700) stünden pro Jahr lediglich eine Million Euro zur Verfügung. Die Wuppertaler wünschen sich eine intensivere Pflege zum Erhalt praktisch aller Treppen. Doch die Stadt muss aufgrund ihrer finanziellen Situation und dem enormen Sanierungsstau bei Straßen und Brücken Prioritäten setzen.

Ein Kriterium dafür könnte der Denkmalschutz sein. Die 1904 eröffnete Vogelsauer Treppe ist denkmalgeschützt. Christopher Grafe, Professor für Architekturgeschichte und -theorie an der Bergischen Universität, beschreibt die Bedeutung der Treppen so: "Die Menschen haben damals den Höhenunterschied inszeniert. Sie hatten eine romantische Lebensauffassung. Es gab die Idee, das Tal als Gesamtkunstwerk zu gestalten." Die Treppenanlage, die die Friedrich-Ebert-Straße mit der Nützenberger Straße - also Arbeiten und Wohnen - miteinander verbindet, ist als unverzichtbarer Bestandteil der historischen Bausubstanz Elberfelds in die Denkmalliste aufgenommen worden.

Nach Angaben der Stadt bestehe keine Gefahr, dass weitere Treppen gesperrt werden müssen. Für eine Vielzahl von Treppen sei der Sanierungsbedarf aber groß.

(RP)
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