Wuppertal DGB will regionale Qualifizierungsoffensive

Wuppertal · In Wuppertal leben laut der Gewerkschaft mehr Menschen ohne Berufsausbildung als in anderen Städten.

Das Risiko, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein, ist in Wuppertal je nach Bildungsstand sehr ungleich verteilt. Darauf macht jetzt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) aufmerksam und fordert eine regionale Qualifizierungsoffensive.

"Wir haben hier in Wuppertal das Problem, dass wir besonders viele Menschen ohne Berufsausbildung haben und daher in höherem Maß betroffen sind als andere Städte", sagt Guido Grüning, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes. Im Stadtgebiet liegt der Anteil an Langzeitarbeitslosen bei Menschen ohne Berufsausbildung bei 40,4 Prozent. Der Anteil an Ungelernten an allen Arbeitslosen liegt bei 66 Prozent. An- und Ungelernte haben laut DGB in Wuppertal ein etwa fünfmal höheres Risiko, arbeitslos zu werden, als Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder Studium.

Am besten schütze eine abgeschlossene Ausbildung vor Arbeitslosigkeit. So sei das Risiko, aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos zu werden bei Menschen mit schulischer oder betrieblicher Ausbildung mit 0,6 Prozent unterdurchschnittlich. Nach DGB-Angaben hat fast jede vierte Erwerbsperson in Wuppertal keinen Berufsabschluss.

Grüning sieht die Qualifizierungsoffensive der Bergischen Arbeitsagenturen als den richtigen Weg an, Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern: "Bei der aktuell guten konjunkturellen Lage ist in der Arbeitslosenversicherung genügend Geld vorhanden, um die Instrumente für berufliche Bildung und Weiterbildung zu nutzen."

Für Beschäftigte stehe das Programm WeGebAU der Bundesagentur für Atrbeit zur Verfügung. Damit können geringqualifizierte Arbeitnehmer weitergebildet werden. Es würden sogar Lohnkostenzuschüsse für weiterbildungsbedingte Ausfallzeiten gezahlt. "Bei Hartz-IV-Bezug sind jedoch die Jobcenter gefragt. Hier muss deutlich mehr in abschlussbezogene Weiterbildung investiert werden", sagt Grüning.

(neuk)
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