Wuppertal Bodycams: Die ersten Erfahrungen sind gut

Wuppertal · Seit rund vier Wochen tragen einige Polizisten auf Wuppertals Straßen die neue Ausrüstung. Einige Fragen sind aber noch zu klären.

 Eine Polizistin nimmt ihre Bodycam in Betrieb. Das Gerät ist mit einem starken Magneten an der Uniform befestigt.

Eine Polizistin nimmt ihre Bodycam in Betrieb. Das Gerät ist mit einem starken Magneten an der Uniform befestigt.

Foto: dpa

Sie wurden vielfach gefordert und sollen helfen, Polizisten besser zu schützen: Bodycams. Seit vier Wochen sind sie in Wuppertal, eine der fünf Pilotkommunen, im Einsatz auf der Straße.

Die kleine Kamera verfügt über einen per Hand bedienbaren, schwenkbaren Kopf und ein Display, auf dem ein eventueller Angreifer sein eigenes Handeln verfolgen kann. "Davon versprechen wir uns eine zusätzliche Hemmschwelle", hatte Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher bei der Vorstellung des Projekts angekündigt.

Laut der Wuppertaler Polizei sind die Geräte regelmäßig im Einsatz, werden allerdings nicht rund um die Uhr getragen. "Nach einem wissenschaftlich fundierten System wird den einzelnen Dienstgruppen vorgegeben, wann die Kameras mitzuführen sind", erklärt Polizeisprecher Christian Wirtz. "Damit gewährleistet die Wissenschaft eine Vergleichbarkeit der Wirkungsweise zwischen Schichten mit und ohne Kameras."

In Wuppertal kommen die Bodycams insbesondere im Bereich der Polizeiwache Barmen zum Einsatz: "Alle Beamtinnen und Beamten dort sind mit dem Umgang der Kameras vertraut und können sie bedienen." In der Praxis sehe es so aus, dass die 32 Geräte stets von beiden Beamten des jeweiligen Streifenteams getragen werden. "Die Kolleginnen und Kollegen haben in den ersten Wochen positive Erfahrungen gemacht", so Wirtz. "Die Bevölkerung nimmt die Kameras wahr, stellenweise werden die Kollegen auch darauf angesprochen." Vereinzelt seien Kameras auch schon aktiviert worden - für eine Bewertung sei es aber zu früh. Das Projekt wird langfristig durch Wissenschaftler begleitet, die unter anderem auch die Wirkungsweise der Kameras untersuchen. Die Polizei Wuppertal steht - wie die vier anderen Behörden auch - in regelmäßigem Kontakt zum Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD).

Dort ist die Projektleitung für das ganze Land angesiedelt und dort findet innerhalb der Projektgruppe auch ein Austausch statt. "Selbstverständlich halten die einzelnen Behörden untereinander ebenfalls Kontakt zueinander", betont Christian Wirtz von der Wuppertaler Polizei, "und sie können so von ihren Erfahrungen gegenseitig profitieren."

Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht sich für den Versuch aus. "Wir befürworten die Bodycams ausdrücklich", sagt Gabi Schmidt, Vorsitzende der Kreisgruppe Bergisches Land. Doch es gebe einige offene Fragen, "die noch nicht zu unserer Zufriedenheit beantwortet sind".

Klärungsbedarf bestehe insbesondere bei den Themen Sicherheit und Arbeitsschutz: Der Gewerkschaft geht unter anderem um die Befestigung der Bodycams mit einem starken Magneten. Es gebe Anwendungshinweise des Herstellers zum Gebrauch der Bodycams durch Schwangere oder Personen mit Herzschrittmacher. Schmidt: "Dazu würde uns eine fachliche, arbeitsmedizinische Einschätzung freuen." Auch sei manchmal der Funkkontakt beeinträchtigt. "Wir haben auch dazu Anfragen gestellt."

(RP)
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