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Bilanz Eschbachtal Freibad will raus aus dem Image-Tal

Remscheid · Der spektakuläre Tresor-Diebstahl im Juli hat dem Freibad die Jahresbilanz verhagelt. Geblieben ist neben dem finanziellen Verlust von 38.000 Euro ein Imageschaden, der nun durch neue Ideen und Initiativen behoben werden soll.

 Nur noch für Vierbeiner geöffnet ist das Becken des Freibads Eschbachtal. Das Hundeschwimmen zum Ausklang der Saison findet großen Anklang.

Nur noch für Vierbeiner geöffnet ist das Becken des Freibads Eschbachtal. Das Hundeschwimmen zum Ausklang der Saison findet großen Anklang.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Die Badesaison im Eschbachtal ist gelaufen. Seit gestern dürfen nur noch Vierbeiner ins Wasser. Die Zahlenbilanz liest sich positiv: 27.824 Besucher kamen in einer Saison mit vielen heißen Tagen. Das sind mehr als 2014 (23.024), aber weniger als 2013 (37.600) . Das sollte zufrieden stimmen. Tut es aber nicht. Stefan Grote, Vorsitzender des Fördervereins und Bürgermeister des Südbezirks sagt es unverblümt: "Das Freibad hat einen Imageschaden erlitten, viele sprechen mich auf den Vorfall an und reagieren mit Kopfschütteln." Der "Vorfall" ereignete sich in der Nacht zum 14. Juli, als unbekannte Täter die Glastür zum Bademeisterraum einschlugen, den dort deponierten Schlüssel zum darunter liegenden Heizungsraum und den Tresorschlüssel entnahmen, 38.000 Euro einsteckten und unerkannt entkamen. Von der Beute fehlt bis heute jede Spur.

Zu Beginnt der Saison hatte es Personalprobleme gegeben, ein dritter Mann für den Beckendienst war kurzfristig abgesprungen. Das hatte eingeschränkte Schwimmzeiten zur Folge, bis Grote den bereits pensionierten Bademeister Jochen Drosten reaktivieren konnte, der fortan im Echbachtal als "Retter der Saison" gefeiert wird.

Nun blickt der Fördervereinsvorsitzende nach vorn. Er unterstützt die Initiative von Sportdezernent Thomas Neuhaus, der Ideen sucht und bereits hat, um das Traditionsbad attraktiver zu gestalten und besser zu vermarkten. Dazu gehören, so Neuhaus, Beachtpartys und Musikevents ebenso wie "Spätschwimmen mit Lichterfest". Denkbar seien auch Kulturveranstaltungen etwa in Kooperation mit örtlichen Unternehmen sowie eine Wiederbelebung der Gastronomie, die auch Menschen lockt, die nicht ins Wasser wollen. Dabei setzt Neuhaus vor allem auf die Unterstützung zweier wichtiger Partner im Echbachtal, des Fördervereins und der Arbeit Remscheid, die für Reinigung und Grünpflege zuständig ist. Ein neues Personalkonzept soll gefunden werden. Um vermehrte Einnahmen zu steigern, will Neuhaus Betriebs- und Saisonzeiten verlängern. Taucher sollen das Bad nutzen dürfen, auch Wintersportaktivitäten wie Eisstockschießen seien denkbar.

Ein Einnahmeplus ist nach dem Tresor-Coup auch dringend nötig. Die fehlenden 38.000 Euro müssten von der Gesamteinnahme 2015 in Hähe von 76.760 Euro abgezogen und "kompensiert" werden, rechnet Neuhaus vor. Zum Vergleich: 2014 flossen 52.440 Euro in die Kasse. 2013 waren es 85.446 Euro.

Die Existenz von Deutschlands ältestem Binnenfreibad sei dadurch keineswegs gefährdet, betont der Sportdezernent: "Das Freibad ist gesetzt, es ist ein Standortfaktor für unsere Stadt", sagt Neuhaus. "Die Besucher haben uns durch ihr Kommen gezeigt, dass sie das Freibad wollen."

(bu)
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