Remscheid Fliesenmarkt brennt nieder

Remscheid · Bei einem Großbrand zerstörte das Feuer einen Fliesenfachmarkt an der Freiheitstraße. Über vier Stunden löschte die Feuerwehr die Flammen. Menschen wurden nicht verletzt. Der Schaden liegt in Millionenhöhe.

 So sieht der Unglücksort jetzt aus: Von dem Fliesenbetrieb an der Freiheitstraße ist nichts mehr übrig.

So sieht der Unglücksort jetzt aus: Von dem Fliesenbetrieb an der Freiheitstraße ist nichts mehr übrig.

Foto: Nico Hertgen

Als Torsten Kretschmann gegen 22 Uhr aus seinem Wohnzimmer schaute, traute er seinen Augen nicht. "Ich sah aus dem Fliesenmarkt Funken sprühen. Da züngelten kleine Flammen", sagt der Inhaber der Firma Lack Service Remscheid. Sie liegt gegenüber dem Gebäude des Fliesenhandels Cirillo, das in der Nacht zu Freitag völlig niederbrannte, nur wenige Meter von seinem Betrieb entfernt. Kretschmann rief sofort die Feuerwehr. "Nur zwei Minuten später stand hier alles lichterloh in Flammen", berichtete er — immer noch fassungslos darüber, wie rasant sich Feuer ausbreitete. Er flüchtete aus dem Wohnhaus und klingelte bei der Nachbarin. Sie brachte sich mit ihren zwei kleinen Kindern ebenfalls in Sicherheit.

 Bis tief in die Nacht hinein löschte die Feuerwehr am Donnerstag den Brand. Er tauchte den Himmel in rotglühendes Licht.

Bis tief in die Nacht hinein löschte die Feuerwehr am Donnerstag den Brand. Er tauchte den Himmel in rotglühendes Licht.

Foto: Frank Wappler

Wohnhäuser blieben unversehrt

Am Tag danach ist von dem Flachbau nicht mehr viel übrig: Ein schwarz verkohltes Gerippe ohne Wände und Dach, davor ein paar Paletten mit Ware erinnern daran, dass hier einmal Fliesen und Natursteine verkauft wurden. Der Sachschaden liegt nach Angaben der Polizei in Millionenhöhe. Es riecht nach Rauch, nach verbranntem Inventar. Der Brandort liegt in einem Hinterhof. Links und rechts stehen gepflegte Wohnhäuser. Sie blieben unversehrt: Der Feuerwehr ist es gelungen, alle angrenzenden Gebäude vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen. Darüber ist Kretschmann erleichtert und dankbar.

In der Brandnacht waren Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren Hasten, Morsbach, Lennep und Nord ausgerückt, nachdem rund 40 Notrufe eingegangen waren. Als sie sicher waren, dass keine Menschen gerettet werden mussten, kämpften 68 Einsatzkräfte unter Atemschutz von mehreren Seiten gegen die haushohen Flammen an.

"Wichtig war, die Wärmestrahlung einzudämmen und den Kreislauf des Wassers nicht zu unterbrechen", sagte Dietmar Blaum von der Feuerwehr gestern. Bei tiefem Frost drohe sonst alles einzufrieren. Im Innenhof der Firma und auf der Straße gefror das Löschwasser sofort zu Eis. Daher musste die Freiheitstraße komplett gesperrt werden. Die Remscheider Entsorgungsbetriebe streuten die Eisfläche ab, ehe der Verkehr wieder rollen durfte.

Torsten Kretschmann und seine Nachbarn standen zunächst bibbernd auf der Straße, ehe sie sich in einem bereitgestellten Bus aufwärmen konnten. Gegen drei Uhr kehrten sie in ihre Häuser zurück. Die Gefahr war gebannt, auch wenn die Feuerwehr morgens nochmals nachlöschte. Die Nacht blieb für die Anwohner kalt. Denn aus Sicherheitsgründen hatte die Feuerwehr Wasser, Strom und Gas abgestellt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort