Remscheid Feuer zerstört Wohnhaus - Bewohner (52) unter Verdacht

Remscheid · Montagmorgen stand ein Zweifamilienhaus an Stauffenbergstraße in Flammen. Als Feuerwehr eintraf, war es menschenleer. Polizei: Brandstiftung.

 Dicker Qualm quillt nach den Löscharbeiten aus dem Haus an der Staufenbergstraße.

Dicker Qualm quillt nach den Löscharbeiten aus dem Haus an der Staufenbergstraße.

Foto: Ralf Kollmann

Der Brandgeruch liegt noch in der Luft. An einem Fenster auf der Frontseite des Wohnhauses an der Stauffenbergstraße kleben Rußspuren des Feuers, das gestern Morgen hier loderte und das gesamte Erdgeschoss zerstört hat: Wie der Blick durch die Haustür des 50er Jahre-Hauses offenbart, ist durch die große Hitze überall Putz von Wänden und Decken geplatzt. Flur und Treppenhaus sind rabenschwarz. Brandsachverständige und Kripobeamte fotografieren das Gebäude von innen und außen. Hier hat sich wohl eine Tragödie abgespielt, wie Nachbarn vorsichtig andeuten.

"Den Bewohner haben wir vorläufig festgenommen", sagt der Kripobeamte. Da die Polizei aufgrund der Spurenlage von Brandstiftung ausgeht, stehe der 52-Jährige unter Verdacht. "Aber wir stehen noch am Anfang unserer Ermittlungen", räumt er ein. Befragungen der Bewohner dieser Siedlung aus älteren Ein- und Mehrfamilienhäusern im Stadtteil Vieringhausen sollen Licht ins Dunkel bringen.

Nachbarn hatten in der Nacht die Polizei gerufen, nachdem sie Brandgeruch wahrgenommen hatten und dichte Rauchwolken aus den Fenstern steigen sahen. Die alarmierte Feuerwehr ging davon aus, dass sich Menschen in dem Haus befanden und schnellstens aus der gefährlichen Rauchfalle gerettet werden müssen. Daher rückte sie mit 40 Einsatzkräften und einem Notarzt aus. Unter den zwölf Feuerwehrfahrzeugen war auch eine Drehleiter, die sofort in Stellung gebrachte wurde.

Als Feuerwehrleute unter Atemschutz das Hauses durchkämmten, stellten sie fest, dass sich darin niemand befand. Von innen und außen wurden die lodernden Flammen gelöscht. Dank des raschen Eingriffs konnten das Dachgeschoss und der Dachstuhl gerettet werden. Aber die große Hitze hatte sogar im Dachgeschoss noch Teerpappe schmelzen lassen. Gut drei Stunden dauerte der Einsatz, an dem die Freiwilligen Feuerwehren Morsbach und Hasten beteiligt waren, der Löschzug Lennep hielt in der Hauptwache die Stellung. Der Sachschaden sei schwierig einzuschätzen.

Abgesehen von den Spuren des Feuers wirken das Zweifamilienhaus und der Garten heruntergekommen. Eine Frau aus der Nachbarschaft berichtet, dass der 52-Jährige dort allein gelebt hat. "Es ist sein Elternhaus, diese Woche soll es zwangsversteigert werden." Brandstiftung aus Verzweiflung, diese Gedanken seien ihr sofort gekommen. Seit der Bewohner seinen Job verloren hatte, wirke er traurig und verzweifelt. Er habe wohl finanzielle Probleme gehabt, meint sie mitleidsvoll. Dass das Wohnhaus zwangsversteigert werden sollte, habe sich herumgesprochen.

(RP)
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