Remscheid Falknerei mit neuen Möglichkeiten

Remscheid · Drei Jahre nach dem Brand an der Grüne wagt das Betreiberpaar den Neuanfan unter besseren Voraussetzungen.

Remscheid: Eröffnung der neuen Flughalle der Falknerei
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Remscheid: Eröffnung der neuen Flughalle der Falknerei

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Wer sich an die Bilder vom August 2012 erinnert, kann kaum glauben, was an der Grüne wieder entstanden ist. Damals war das Ausflugslokal komplett niedergebrannt, die Falknerei Bergisch Land stand fast vor dem Aus, auch wenn zum Glück alle Tiere gerettet werden konnten.

Drei Jahre später hat das Betreiberpaar Carola und Karsten Schossow seinen Betrieb wieder aufgebaut. Ein Wohnhaus mit Mietwohnungen ist entstanden, im Erdgeschoss haben die Schossows eine 28 Meter lange Flughalle eingerichtet, die auch für Festivitäten vermietet werden kann. Die Fertigstellung der Halle wurde am Wochenende mit einem Sommerfest gefeiert. Für die Falkner ist diese Ergänzung ein Quantensprung. "Nun kann ich auch bei schlechtem Wetter die Flugshows veranstalten", erklärt Karsten Schossow.

 Carola Schossow mit Weißkopfseeadler "Yaffa". Die neue Anlage macht die Falknerei unabhängig vom Wetter.

Carola Schossow mit Weißkopfseeadler "Yaffa". Die neue Anlage macht die Falknerei unabhängig vom Wetter.

Foto: Nico Hertgen

In der Vergangenheit war es häufig so, dass Besucher vom Niederrhein, aus dem Ruhrgebiet und sogar aus den Niederlanden zu Hause bei gutem Wetter gen Remscheid zum Besuch der Falknerei gestartet waren und dann unverrichteter Dinge wieder umkehren mussten, weil es hier regnete und die Greifvögel deshalb nicht in die Lüfte gelassen werden konnten. Deshalb habe es auch vor Ort immer Planungsunsicherheit gegeben. "Manchmal kann man eben abends nicht sagen, ob es am nächsten Tag trocken ist", erinnert sich Schossow. Nun können die Tiere mit dem Dach über dem Kopf ihre Flugkünste zeigen, wobei bei gutem Wetter die Shows immer draußen stattfinden. In der Halle stehen zu beiden Seiten große Holztürme, auf denen die Vögel zum Landeanflug ansetzen und von denen sie starten können. Das Publikum nimmt derweil an den Seiten auf Bänken Platz. Durch die Flughalle kann zudem die Saison deutlich verlängert werden. Die Faszination "Greifvogel" hat viele Menschen gepackt, das zeigte sich auch am Samstag und Sonntag. Viele Besucher kamen mit Fotoausrüstung, um Weißkopfseeadler "Yaffa", Wüstenbussard "Phoenix" oder "Napoleon", den Steinkauz, abzulichten. Auch die Volieren sind wie die ganze Anlage neu und ansprechend gestaltet. An jedem Käfig hängt eine Tafel mit Informationen über das jeweilige Tier, sein Alter, seinen ursprünglichen Lebensraum und sein Jagdverhalten.

Was jetzt noch fehlt, ist ein Pächter für die ebenfalls neu aufgebaute Gastronomie. Dass sich die Suche danach derart schwierig gestaltet, können die Schossows nicht verstehen. Die Falknerei liegt in einem beliebten Wandergebiet, alles ist behindertengerecht und barrierefrei eingerichtet und ein großer Biergarten mit angrenzendem Seerosenteich und Kinderspielgerät sind entstanden. "Es gibt immer wieder Anfragen von Altenheimen, die einen Ausflug zu uns unternehmen wollen. Aber natürlich ist dann auch die Bewirtung gefragt", berichtet Schossow. Selbst möchte er das Lokal nicht betreiben. "Ich habe schon genug zu tun. Außerdem sollte das jemand machen, der vom Fach ist."

(RP)
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