Remscheid Fahnen auf Halbmast bei letzten Schultagen der Abiturienten

Remscheid · Am Freitag feiern die Abiturjahrgänge in Remscheid ihren letzten Schultag. Traditionell wird die letzte Unterrichtswoche mit verschiedenen Aktionen begleitet. Überschattet wurde ihre letzte Schulwoche vom Flugzeugunglück in Südfrankreich.

 "Erster Schultag" lautete ein Mottotag am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium.

"Erster Schultag" lautete ein Mottotag am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium.

Foto: Anne-Marie Faßbender

Die Fahnen hingen an allen Schulen auf Halbmast. Respekt gegenüber den Opfern war geboten. Schweigeminuten wurden abgehalten. Doch die internen Feiern der Remscheider Abiturienten wollte keiner wirklich unterbinden. "Wir haben mit unserem Schulleiter gesprochen", sagte Ceren Tas (17) vom Organisationsteam des EMA-Abiturjahrgangs, "und werden auch an unserem letzten Schultag ein Laken aufhängen, das zeigt, dass wir trotz allem auch in Gedanken bei den Opfern sind."

Seit den Ausschreitungen vor zwei Jahren an einigen Schulen NRWs sind die Regeln strikter: Einschränkungen bei der Anzahl an Motto-Tagen und strenge Sicherheitsvorkehrungen am letzten Schultag sind die Folge. Remscheider Oberstufenschüler zeigen sich trotz strengerer Auflagen kreativ.

Ceren Tas bedauert die Einschränkungen: "Wir dürfen die Pausenhalle nicht mehr abdunkeln wie früher, nichts versperren und auch keine Tische oder Stühle aufeinanderstapeln, wegen der Sicherheit." Nichtsdestotrotz wollen sie an ihrem letzten Schultag ein Zeichen setzten und mit Schülern und Lehrern im Rahmen ihrer Möglichkeiten feiern: "Für uns ist diese letzte Woche ziemlich wichtig, weil es die letzte Gelegenheit ist, in der wir alle noch zusammen in der Schule sind", sagte Tas. "Man realisiert es zwar noch nicht, dass es jetzt tatsächlich zu Ende geht, aber diese Zeit wird uns bestimmt in Erinnerung bleiben."

Am Gertrud-Bäumer-Gymnasium (GBG) wurde den Oberstufenschülern am Mittwoch untersagt, ihre Party im Rahmen ihres Motto-Tages "Kindheitshelden" im Esszimmer ausufern zu lassen. Sie gehorchten zwar, toll fanden sie es aber nicht, wie sie berichteten. "Es ist natürlich eine besondere Situation, in der man alles etwas dämpfen muss", sagte GBG-Schulleiter Stephan Döring. Respekt und Achtung vor den Opfern sei wichtig. Er zeigte aber auch Verständnis für seine Schüler: "Es ist wie beim Karneval in Braunschweig, wo alle vorfreudig mit ihren fertigen Wagen da stehen und der Zug dann doch abgesagt werden muss." Abiturienten sollen feiern, aber in einem gewissen Rahmen. Das unterstützt auch Carlos Sánchez-Martínez, Schulleiter der Sophie-Scholl Gesamtschule: "Wir pflegen eine gute Tradition der Absprache mit den Schülern." Am letzten Schultag morgens sei "Spökes" erlaubt, sollte dem Image der Schule aber nicht schaden.

(sebu)
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