Remscheid Erste Ansprechpartnerin für Migranten

Remscheid · Zeliha Aras (31) arbeitet als Beraterin für erwachsene Zuwanderer beim Neuen Lindenhof. Die muslimische Sozialarbeiterin spricht Deutsch, Englisch, Türkisch und auch ein bisschen Französisch.

 Zeliha Aras (31), Sozialarbeiterin beim Neuen Lindenhof.

Zeliha Aras (31), Sozialarbeiterin beim Neuen Lindenhof.

Foto: Michael Schütz

Zeliha Aras (31) will langfristig helfen, und nicht nur in einer akuten Situation. Ein gutes Organisationstalent und Durchhaltevermögen braucht die Sozialarbeiterin auch bei ihrem neuen Job. Seit Mai ist Aras für den Stadtteil e.V. im Neuen Lindenhof für die "Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer" ab 27 Jahren verantwortlich, die Neuzuwanderer in den ersten drei Jahren in Deutschland in Anspruch nehmen können.

"Einige Themen sind komplexer, andere weniger", erklärt Aras, die nach ihrer Ausbildung zur Krankenpflegering nebenberuflich Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule Köln studierte. Sie hilft bei allen Fragen des Lebens weiter, also zum Beispiel beim Ausfüllen von Formularen, der Suche nach einem Arbeitsplatz oder bei Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. Einer Familie hat sie etwa bei der Organisation eines Zahnarzttermins für das Kind geholfen. Eine andere Frau unterstützt sie dabei, die Fragen um den Aufenthalt nach der Scheidung zu klären.

"Wichtig ist, dass das, was wir besprechen, wirklich unter uns bleibt. Denn Vertrauen ist die Basis der Arbeit", sagt Aras, die vor drei Jahren mit ihrem Mann von Köln nach Remscheid zog. Ihre ersten Erfahrungen in dem Bereich machte sie für drei Monate im Flüchtlingsheim Wermelskirchen. "Die Menschen kommen und gehen. Da weiß man nicht, was aus ihnen geworden ist", merkt die muslimische Sozialarbeiterin an. Sie spricht Deutsch, Englisch, Türkisch und auch ein bisschen Französisch. Manchmal helfe allerdings nur die Kommunikation mit Händen und Füßen. Dem Team vom Stadtteil e.V. war es wichtig, dass die neue Kollegin einen Immigrationshintergrund besitzt. So sei das Verständnis für die Probleme der Zuwanderer noch einmal größer, erklärt Emel Ferik, Leiterin des Interkulturellen Zentrums und Migrationsdienst. Die beiden Frauen arbeiten eng zusammen, wobei Ferik fortan nur noch diejenigen beraten wird, die bereits seit längerer Zeit in Deutschland leben. Aras' Stelle wird aus Bundesmitteln finanziert. Ralf Noll, Stadtteil eV -Geschäftsführer, ist froh darüber, dass der Bedarf endlich entsprechend gedeckt werden kann. Aras sei für die Zuwanderer eine Art Navigationssystem, um sich in der neuen Heimat zu Recht zu finden. Zudem klärt sie über Rechte und Pflichten auf, aber auch, welche Ansprüche bestehen. "Ich muss den Überblick behalten und überlegen, was neben dem Problem noch gemacht werden muss", fasst Aras ihre Aufgabe zusammen. Dazu zählt ebenfalls die Kooperation mit anderen Einrichtungen oder Trägern wie dem Jobcenter, der Caritas oder der Ausländerbehörde.

Offene Sprechstunden: Dienstag von 14 bis 16 Uhr und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr im Neuen Lindenhof, Honsberger Straße 38.

(lupi)
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