Remscheid Entspannen im Land der Talsperren

Remscheid · Es gibt im Bergischen nicht nur kulinarische Leckereien, auch die Natur lädt zum Verweilen ein. Etwa an einer der zahlreichen Talsperren. Jede einzelne ist landschaftlich attraktiv, und in manchen kann man im Sommer auch schwimmen.

 Der Blick auf die Wupper-Talsperre bei Krebsöge. Hier lässt es sich, wie an diesem schönen, sonnigen Herbsttag, sehr gut aushalten.

Der Blick auf die Wupper-Talsperre bei Krebsöge. Hier lässt es sich, wie an diesem schönen, sonnigen Herbsttag, sehr gut aushalten.

Foto: Jürgen Moll

Das Bergische ist für viele Sachen bekannt und beliebt. Es gibt das Kulinarische, es gibt die Menschen und es gibt die Natur, die hier auch ganz besonders und einmalig ist. Wie kaum etwas anderes sind es nämlich die zahlreichen Talsperren, die den Reiz der Natur ausmachen. Die zum See aufgestauten Flüsse und Bäche dienen sowohl als Naherholungsgebiete als auch als Trinkwasser-Reservoir für die nahegelegenen Städte. Wo und wie auch immer - ein Ausflug zu den Talsperren in der Region lohnt sich auf jeden Fall. Die Bergische Morgenpost hat sich auf die Suche nach den schönsten Ecken an den hiesigen Talsperren begeben.

Ennepe-Talsperre Idyllisch zwischen Radevormwald und Schalksmühle im Stadtgebiet von Breckerfeld gelegen, hat die zwischen 1902 und 1904 erbaute Talsperre einen Stauinhalt von 12,6 Millionen Kubikmetern. Die Talsperre ist vor allem ein Trinkwasser-Reservoir und dient nebenbei zur Niedrigwasseraufhöhung der Ruhr sowie der Stromerzeugung.

Wupper-Talsperre Die Wupper-Talsperre liegt im Städtedreieck Radevormwald, Remscheid und Hückeswagen. Die ersten Planungen erfolgten in den späten 50er-Jahren, der Hauptdamm wurde indes erst von 1982 bis 1987 gebaut, in Betrieb genommen wurde die BrauchwasserTalsperre im Jahr 1989. Ihr Zweck ist vor allem die Niedrigwasseraufhöhung, der Hochwasserschutz der Wupper und die Wasserkrafterzeugung.

Die Wupper-Talsperre verfügt über fünf Vorsperren, die Wupper-Vorsperre, die Wiebach-Vorsperre, die Dörpe-Vorsperre, die Feldbach-Vorsperre und die Lenneper Bach-Vorsperre. Bei 225 Hektar Wasseroberfläche hat sie einen Speicher von knapp 26 Millionen Kubikmetern Wasser. Die Talsperre ist besonders beliebt bei Hobby-Tauchern. Gerade der Freizeitpark Kräwinklerbrücke zieht vor allem im Sommer zahlreiche Badegäste an. Aber auch ein Spaziergang um die Vorsperren lohnt sich immer.

Panzer-Talsperre Die zweitälteste der bergischen Talsperren staut vor allem den Panzerbach auf drei Hektar auf. Bis 1990 war die Panzer-Talsperre ein Trinkwasser-Reservoir, heute ist sie aber in erster Linie Ausflugsziel, zudem gibt es dort eine Menge Pflanzen, die unter Naturschutz stehen und im Bergischen ansonsten kaum noch zu finden sind. Auch die Staumauer steht unter Denkmalschutz, die Zuflüsse unter Naturschutz. Derzeit wird die Talsperre voraussichtlich noch bis November durch den Betreiber, den Wupperverband, saniert.

Eschbach-Talsperre Die älteste Talsperre im Bergischen Land ist gleichzeitig die erste Trinkwasser-Talsperre Deutschlands. Gestaut wird der Eschbach, benannt wurden die Talsperren früher allerdings nach der Stadt, in deren Nähe sie sich befanden - insofern kennt man die Eschbach-Talsperre auch als Remscheider Talsperre. Schon Prinz Friedrich Leopold von Preußen lobte Ende des 19. Jahrhunderts die Talsperre - auch heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel. Denn ein Teil des Jakobswegs führt entlang der Eschbach-Talsperre.

Sengbach-Talsperre Auch die Sengbach-Talsperre in Solingen ist eine Trinkwasser-Talsperre, sie liegt in einem Seitental der Wupper in der Nähe von Schloss Burg. Gebaut wurde sie Anfang des 20. Jahrhunderts und hat eine Wasseroberfläche von 20 Hektar. Im Volksmund heißt die Sengbach-Talsperre meistens nur "Solinger Talsperre", weil sie die Klingenstadt mit Trinkwasser versorgt.

Bever-Talsperre Die Bever-Talsperre gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region. Erbaut wurde sie zwischen 1896 und 1898, aufgestaut ist der namensgebende Nebenfluss der Wupper, die Bever. Der eigentliche Nutzungszweck der "Bever", wie sie kurzgenannt wird, ist der Hochwasserschutz und die Niedrigwasseraufhöhung. Aber es tummeln sich, abgesehen von Motorbooten, vor allem Segler, Ruderer, Taucher und Schwimmer auf und in der Talsperre, an der zudem mehrere Campingplätze angesiedelt sind.

Große Dhünn-Talsperre Zwischen Wermelskirchen, Kürten und Odenthal liegt die Große Dhünn-Talsperre, die größte Trinkwasser-Talsperre im Westen Deutschlands. Sie staut den Dhünnschen Bach und wurde im Jahre 1988 in Betrieb genommen. Es wurden zahlreiche Dörfer, Mühlen und Gehöfte im Zuge des Aufstaus überflutet. Das Dhünntal konnte zuvor über eine etwa 1000-jährige Siedlungsgeschichte verfügen. Es gibt zahlreiche markierte Wanderwege des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) und des Wupperverbands rund um die Große Dhünn-Talsperre, die, völlig zurecht, als beliebtes Wanderziel bei Einheimischen und Auswärtigen gilt.

(RP)
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