Remscheid Energieberatung für 10.000 Haushalte

Remscheid · Caritasverband führt das Projekt "Stromspar-Check" für Menschen mit kleinem Budget weiter.

Beim bundesweiten Projekt "Stromspar-Check" erhielten in fast zwei Jahren 620 Remscheider Haushalte mit geringen Einkommen eine kostenlose Energieberatung. Durch stromsparende Soforthilfen konnte eine jährliche Einsparung von über 150 Euro pro Haushalt erzielt werden. Nun soll das Projekt auf kommunaler Ebene verankert werden, um nachhaltig Kosten für Mieter und Kommunen einzusparen, aber auch, um einen effizienteren Energieumgang zu fördern.

"Stromspar-Check Kommunal" nennt sich die Erweiterung des bundesweiten Erfolgsprojekts, das seit Anfang des Monats im Gange ist. Träger ist der Caritasverband Remscheid. Unterstützt wird er vom Jobcenter, der Stadt, der Sparkasse, dem Energiedienstleister EWR sowie der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft GWG und der Wohnungsaktiengesellschaft Gewag. Bundesweit sind 125.000 Stromspar-Checks geplant. In Remscheid kommen rund 10.000 Haushalte dafür in Frage.

"Mit diesem Projekt decken wir drei wichtige Aspekte ab", erklärt Sandra Engelberg, Vorsitzende des Remscheider Caritasverbandes. Als erstes den Umweltaspekt: In den vergangenen 22 Monaten wurden durch dieses Projekt bundesweit rund 385.000 Tonnen CO2-Ausstoß eingespart. Der zweite Punkt ist der wirtschaftliche Aspekt für die Haushalte: Zwischen 100 und 150 Euro lassen sich durch die Installation stromsparender LED-Lampen, abschaltbarer Steckdosenleisten, neuer Duschköpfe und vor allem effizientere Kühlschränke einsparen.

In Remscheid sei jedem dritten Haushalt ein Gutschein in Höhe von 150 Euro für ein neues Gerät zur Verfügung gestellt worden. Bislang hätten aber nur zehn Prozent ihren Kühlschrank gewechselt, sagt Stromspar-Check- Fachanleiter Tobias Schönhals. Grund dafür sei die lange Sparzeit bei Geringverdienern, um den Eigenanteil der Neuanschaffung zu stemmen.

"Zuletzt beinhaltet das Projekt auch eine Beschäftigungsförderung", sagt Engelberg. Bei den Energiesparhelfern, die von der Caritas in die Haushalte entsandt werden, handelt es sich um Langzeitarbeitslose, die durch eine spezielle Förderung des Jobcenters geschult werden.

Sozialdezernent Thomas Neuhaus lobte das Projekt: "Es ist ein toller Beitrag für unsere Stadt und für die Menschen mit geringen Leistungen." Durch reduzierte Unterkunftskosten für Heizung und Wasser spart auch die Kommune. Stromkosten werden von der Grundsicherung bezahlt.

"Da ist es schön, dass durch Energieeinsparung ein bisschen mehr Geld für andere Dinge übrig bleibt", sagte er.

(sebu)
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