Remscheid Einige Wertstoffcontainer sollen unter die Erde verschwinden

Remscheid · Die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) nennen sie liebevoll "Wertstoffinseln". Gemeint sind jene 162 Standorte in der Stadt, wo Bürger ihr Altglas und ihr Altpapier (und teilweise auch Kleider und Elektrogeräte) entsorgen können,

Eine dieser Inseln soll nun abtauchen. Der Betriebsausschuss der TBR einigte sich am Dienstagabend darauf, dass in den vier Stadtbezirken nach einem Musterstandort für ein sogenanntes Unterflur-Containersystem gesucht wird. Dabei verschwinden die Behälter unter die Erde, zu sehen sind von der Straße aus nur noch die kleinen Einwurföffnungen. Das sieht im Prospekt der Anbieter ganz schick aus.

Angestoßen hat das Projekt die SPD, die damit einen Impuls für ein sauberes Stadtbild setzen möchte. Immer wieder laufen bei ihr Bürgerbeschwerden über verdreckte Containerstandorte auf.

TBR-Betriebsleiter Michael Zirngiebl machte der Politik im Ausschuss klar, dass solche Systeme keine Garantie für mehr Sauberkeit seien. Die Erfahrungen in anderen Städten hätten gezeigt, dass die relativ kleinen Einwurf-Öffnungen der Unterflur-Container beim Altpapier für Probleme sorgen. Bürger machten sich nicht die Mühe, den sperrigen Ikea-Karton in kleine Stücke zu reißen, sondern ließen das Paket einfach neben der Öffnung liegen. Nach dem Motto: Wenn die Stadt so ein blödes System aufstellt, ist sie selber schuld.

Ähnliches erleben die TBR auch schon jetzt an ihren oberirdischen Papiercontainern - die allerdings deutlich breitere und damit benutzerfreundlichere Öffnungen haben.

Zirngiebl machte auch klar, dass die Unterflur-Container "keine flächendeckende Lösung für Remscheid sein könnten. Mit Kosten von rund 40.000 Euro für drei Container sei das System sehr teuer. Eine stadtweite Einführung würde die Müllgebühren mächtig in die Höhe steigen lassen. Eine Versenkung im Boden sei zudem auch immer nur da möglich, wo es keine Konflikte mit im Boden verlegten Versorgungsleitungen gebe.

In den vier Bezirksvertretungen soll nach den Ferien nun über den idealen Standort für die Muster-Anlage beraten werden.

(RP)
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