Remscheid Eine Schneeballschlacht krönte den Schluss

Remscheid · Die Nachbarschaftsinitiative "Treppenhaus und Gartenzaun" hatte zur Papiertheatervorstellung in die "Esche" eingeladen. Die Zuschauer waren begeistert von den dargebotenen "Remscheider Dönekes".

 Szene aus dem alten Remscheid zwischen einem Schmied und seinem jungen Gesellen, gespickt mit kleinen Gags, führte das kleine Theater auf.

Szene aus dem alten Remscheid zwischen einem Schmied und seinem jungen Gesellen, gespickt mit kleinen Gags, führte das kleine Theater auf.

Foto: moll

Auf eine Zeitreise durch das alte Remscheid, mit seinen urtypischen Bewohnern, nahm Sieglinde Haase rund 20 Gäste im Gemeindehaus Esche auf dem Hohenhagen mit. Mit ihrem Papiertheater spielte sie "Remscheider Dönekes". Dazu eingeladen hatte die Nachbarschaftsinitiative "Treppenhaus und Gartenzaun".

Eine Papiertheater-Vorstellung ist immer etwas Besonderes: Ein Theater in Miniaturformat, das mit Papierkulissen und -figürchen arbeitet, auf Spezialeffekte à la Hollywood verzichtet, aber dennoch sehr spannend und fesselnd sein kann. Wie fesselnd - das erlebten jetztrund 20 Gäste im Gemeindehaus Esche. Die Nachbarschaftsinitiative "Treppenhaus und Gartenzaun" hatte den kurzweiligen Theaternachmittag als einen Punkt im Ferienprogramm angeboten.

Vor dem kleinen Theater nahmen die Besucher, überwiegend älteren Semesters, Platz und warteten gespannt darauf, dass sich der kleine Papiervorhang endlich hob. Ein alter, bergischer Kotten, ein typischer Schmiedehammer, kam zum Vorschein.

Im Hintergrund lief das eigens von Ehepaar Haase eingespielte Hörspiel. Wasserplätschern war zu hören sowie schwere Hammerschläge im Takt. Und in der fotorealistischen Kulisse drehte sich das kleine Wasserrad aus Papier. Sieglinde Haase spielte eine urtypische Szene aus dem alten Remscheid, zwischen einem Schmied und seinem jungen Gesellen, gespickt mit kleinen Gags.

Schon nach dieser ersten Szene waren die Besucher von den vielen liebevollen Details begeistert. Sechs weitere Szenen vor der alten Stadtparkhalle, an der Müngstener Brücke, am Remscheider Markt an der ehemaligen "Hessen-Insel" und in der Hastener Kirche, folgten. In der letzten Szene, vor dem winterlichen Remscheider Rathaus, flogen kleine weiße Styropor-Bälle von der Bühne ins Publikum.

Die Gäste, zunächst noch ganz perplex, lachten schließlich, als sie verstanden, dass sie gerade Teil einer Schneeballschlacht wurden. "Schneebälle im Hochsommer, das haben wir auch noch nicht gehabt", sagte hinterher Sieglinde Haase, als sie ihren interessierten Gästen nach dem Stück noch einige Tricks und Kniffe verriet, mit denen sie im Papiertheater arbeitet.

Die Kulissen für das Stück "Remscheider Dönekes" beispielsweise hatte ihr Ehemann Martin Haase aus alten kolorierten Remscheider Postkarten entwickelt. Ein liebevoll gestaltetes Stück, in dem viel Arbeit steckt. Das Publikum erfuhr vieles vom alten Remscheid, und für ältere Zuschauer war es tatsächlich wie eine kleine Zeitreise, bei der sie in Erinnerungen schwelgten.

Es war eine gelungene Vorstellung und ein Stück Heimat, was Haases Papiertheater einmal mehr geboten hatte.

(RP)
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