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Remscheid Ein Wiedersehen in Mecklenburg

Remscheid · Im Mai 1990 reiste eine Gruppe aus Lennep in die ehemalige DDR. 25 Jahre später startet die gleiche Tour erneut.

 Fahren wieder gemeinsam nach "drüben": Walter Kempe, Ingrid Burghoff, Heinz Peter Burghoff und Michael Evang.

Fahren wieder gemeinsam nach "drüben": Walter Kempe, Ingrid Burghoff, Heinz Peter Burghoff und Michael Evang.

Foto: Jürgen Moll

Als die Reisegruppe aus Remscheid und Umgebung im Frühjahr vor 25 Jahren in die ehemalige DDR reiste, erlebten sie eine Zeit im Wandel. Wenige Monate zuvor war die Mauer gefallen, ein knappes halbes Jahr später feierte man die deutsche Einheit. "Dennoch konnte man damals die Wiedervereinigung noch nicht greifen", erinnert sich Michael Evang, der die Reiseleitung hatte und nun eine neuerliche Fahrt genau zu den Orten organisiert hat, die im Mai 1990 besucht wurden.

Im Fokus der Reise stand der Besuch der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), in denen der Arbeiter- und Bauernstaat durch Zwangskollektivierung seine Agrarwirtschaft organisierte. "Einen Kuhstall mit 1200 Kühen - so was kannten wir im Bergischen doch gar nicht", erinnert sich Ingrid Burghoff, die mit ihrem Mann Heinz-Peter einen Bauernhof in Lennep betrieb, den in diesem Jahr ihr Sohn übernommen hat. 2000 Hektar Land hätten zu einem einzigen Hof gehört - "So groß ist Lennep", vergleicht Michael Evang schmunzelnd.

Zum überwiegenden Teil fuhren Landwirte in Kooperation mit dem Verein der Ehemaligen der früheren Landwirtschaftsschule Lennep mit nach Ostdeutschland, in diesem Jahr wird die Reise unter dem Dach des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes stattfinden. "Wir sind sehr gespannt, wie sich dort alles entwickelt hat", freut sich Ingrid Burghoff auf ein Wiedersehen mit Land und Leuten.

Walter Kempe ist stark im Gedächtnis haften geblieben, wie veraltet die Technik auf den Höfen war und wie viele Menschen im Gegensatz zu den westdeutschen Betrieben dort Arbeit fanden. Dies habe sich mit Sicherheit heute extrem gewandelt. Obwohl es nach der friedlichen Revolution erste Annäherungen zwischen den beiden deutschen Staaten gab, hatten 40 Jahre Sozialismus tiefe Spuren hinterlassen. "Als wir mit einem modernen Reisebus kamen, war das wie die Ankunft eines Ufos vom anderen Stern", erzählt Evang. An den Kitteln, die die Gäste aus dem Bergischen vor der Besichtigung erhielten, hingen noch die Preisschilder. "Die Betriebe hatten zuvor noch nie eine Besuchergruppe gesehen." Und beim Begegnungsabend, mit dem die westdeutschen Besucher Kontakte knüpfen wollten, saßen die Remscheider fast alleine. Der Staat regulierte nach wie vor und schickte nur einige wenige linientreue Genossen. Erst beim Gegenbesuch von zwölf Landwirtsehepaaren aus Mecklenburg und Rostock einige Wochen später, tauten die Gäste auf, so dass sich aus diesen Begegnungen tatsächlich neue Freundschaften ergaben. Wenn es nun erneut gen Mecklenburg-Vorpommern geht, wird der Bus für die rund 30 Mitreisenden noch ein bisschen moderner und die Grenze, wo 1990 noch strengste Kontrollen stattfanden, nicht mehr sichtbar sein. Die Genossenschaften gibt es auch heute noch, allerdings als freiwilliger Zusammenschluss der Landwirte. Auch eine Stadtrundfahrt durch Rostock ist geplant. Heute wie damals habe man voneinander lernen können, findet Ingrid Burghoff, die aufgeschlossen und ohne westliche Überheblichkeit seinerzeit die Reise antrat. "Schon vor 25 Jahren gab es auf den Höfen einen Betriebskindergarten. In Sachen Kinderbetreuung war man dort sehr viel weiter als wir", sagt die Mutter von heute vier erwachsenen Kindern, die auf dem eigenen Hof immer mitgearbeitet hat.

(bona)
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