Mein Verein Ein Stück Heimat auf der Bevertalsperre

Remscheid · Was braucht ein Segler mindestens? Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Das ist für den Remscheider Segelyachtclub Bevertalsperre (RSCB) mit seinem Clubhaus und Steg direkt an der Bevertalsperre auf jeden Fall gegeben.

 Jürgen Kecke (links) und Gunna Müller (1.Vorsitzender) des RSCB.

Jürgen Kecke (links) und Gunna Müller (1.Vorsitzender) des RSCB.

Foto: Moll, J�rgen

Beiden fällt es nicht schwer, ins Schwärmen zu geraten. Hier sitzen zwei Männer mit der Leidenschaft fürs Segeln am Tisch. Im Hintergrund wuseln Frauen des Vereins und bereiten das Essen für ein Seglertreffen im Vereinsheim vor. Ihre munteren Gespräche liefern die andere, menschliche Kulisse: Geselligkeit. Sie gehört einfach mit dazu.

Welche Bedeutung hat der RSCB für Müller und Kecke? Kecke kann sich ein Leben ohne den Verein nicht vorstellen. Seine Eltern sind "seit Jahrtausenden" Vereinsmitglieder. Mit acht Jahren wurde Jürgen Kecke Mitglied und nahm sofort an einer Osterfreizeit des Vereins teil. "Genau solche Freizeiten betreue ich heute als Jugendwart", sagt er selbstbewusst.

Am Anfang habe er sogar Angst vor dem Wasser gehabt. Aber seine Lehrer haben diese Klippe bei ihm einfühlsam umschifft. Gunnar Müller ist seit 15 Jahren im Verein und "davon 14 Jahre erster Vorsitzender". Er segelte bereits vor seiner Vereinszeit. Was ist das Schöne am Segeln? "Die Geschwindigkeit zu spüren, mit der man mit leisem Ton durchs Wasser rauscht", sagt Kecke und Müller pflichtet ihm bei. Er ist selbstständiger Kaufmann. Der ideale Vorsitzende des RSCB? Er nickt. Er kann seinen Beruf mit seiner Leidenschaft fürs Segeln verbinden.

Kameradschaft, Geselligkeit und Gemeinschaft sind die anderen Merkmale des RSCB, die die beiden nicht missen wollen. Natürlich könne man auch ohne einen Verein segeln, aber der Verein vermittle Struktur. Und Kecke spricht ein wenig bewegt aus, was auch Müller empfindet: "Wir segeln während des Tages über die Bever und irgendwann geht's zurück, wir erreichen unseren Hafen, betreten den Steg, frisch vom Wasser treffen wir auf unsere Kameraden, gehen zusammen ins Clubhaus und lassen den Tag Revue passieren - das ist für uns ein Stück Heimat."

Jetzt macht sich eine kleine Pause bemerkbar. Die beiden lassen diese erlebte Segelromantik auf sich wirken. Die vielen Mühen, das Vereinsheim 2010 neu zu bauen, haben sich offensichtlich gelohnt. Knapp 160 Mitglieder zählt der Verein heute, neue sind bei den Seglern stets willkommen.

Klar, dass bei so viel Begeisterung der RSCB auch sportlich bundesweit mitmischt und die Vereinsfeste wie etwa das Sommerfest im Juli Höhenpunkte im Leben eines RSCB-Mitglieds sind. Alle, auch die Rentner, seien immer mit ganzem Idealismus bei der Sache.

(begei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort