Remscheid Ein erster Knoten im freien W-Lan-Netz

Remscheid · Volksbank auf der Alleestraße macht mit beim Projekt Freifunk. Andere Geschäftsanlieger sind noch skeptisch.

 Das Projekt freies Wlan für die Alleestraße nimmt Fahrt auf. Volksbank-Vorstand Lutz Uwe Magney (rechts) und Robert Prömper vom Verein "Freifunk Remscheid", testen vor der Volksbank-Filiale auf der Alleestraße den freien Zugang.

Das Projekt freies Wlan für die Alleestraße nimmt Fahrt auf. Volksbank-Vorstand Lutz Uwe Magney (rechts) und Robert Prömper vom Verein "Freifunk Remscheid", testen vor der Volksbank-Filiale auf der Alleestraße den freien Zugang.

Foto: Volksbank, Schutt

Ein möglichst lückenloses, kostenlose W-Lan-Netz, mit dem jeder mit seinem Handy oder seinem Tabletcomputer in der Öffentlichkeit im Internet surfen kann - das ist die Idee hinter Freifunk. Seit einigen Tagen ist auf der Alleestraße zumindest ein erster Knoten für dieses Netz geknüpft. Die Volksbank-Filiale auf der Alleestraße beteiligt sich am Freifunk, hat sogar einen eigenen DSL-Anschluss gelegt, mit dem das W-Lan-Signal auf die Einkaufstraße übertragen wird. Auch die SPD an der Elberfelder Straße, das Haus der seelischen Gesundheit am Ebert-Platz oder die Fabricius-Klinik sind im Freifunk-Netz.

Die einfachste Lösung sei die Installation eines einfachen Routers (ab 20 Euro) sagt Robert Prömper von Freifunk Remscheid. Das Gerät trägt das Signal weiter, so können Geschäfte zu einem dichteren W-Lan-Netz beitragen. Das Gerät muss nur mit einem speziellen Programm bespielt werden. Das sei einfach, sagt Prömper. Gerne hilft der hinter Freifunk stehende Verbund freier Netzwerke NRW aber auch bei der Installation. Auch hält der Verbund vorinstallierte Geräte bereit. In Remscheid erkennt Prömper aber noch eine "große Gruppe von Bedenkenträgern", die sich mit der Idee nicht anfreunden kann. Die häufigste Sorge dabei: Was ist mit der sogenannten Störerhaftung? Heißt konkret: Kann ein Geschäftsmann, der das Freifunk-Signal weiterleitet, rechtliche Probleme bekommen, wenn ein Nutzer damit zum Beispiel illegal Musikstücke aus dem Netz lädt? Prömper sieht dieses Problem nicht. Die Störerhaftung sei allein Sache des Freifunk-Verbunds. Wer dem Netz mit der Installation eines Routers einen Knoten hinzufüge, sei davon ausgeschlossen.

Ralf Wieber von der Immobilien- und Standort-Gemeinschaft (ISG) Alleestraße ist davon noch nicht vollständig überzeugt. Es gebe auch Experten, die das jüngste Urteil zum Thema Störerhaftung anders auslegen. Wieber, der sich freies W-Lan für die Attraktivitätssteigerung der Einkaufsmeile ausdrücklich wünscht, will noch einmal das klärende Gespräch mit den Freifunkern suchen, bevor er für deren Netz trommelt. Er weiß aber auch: Ein eigenes Netz für die Allee zur Verfügung zu stellen wird teuer.

Der Wunsch nach einem freien W-Lan-Netz für die ganze Stadt bewegt längst auch die Politik. Ein solches Angebot sei einfach zeitgemäß, sagte David Schichel (Grüne) in der vergangenen Woche im Hauptausschuss der Stadt, als über die Informationspolitik rund um das DOC in Lennep diskutiert wurde.

Jörg Hockenbring, IT-Chef im Rathaus, bereitet gerade eine Vorlage für die Verwaltungsspitze zum Thema W-Lan vor. In den städtischen Gebäude ist diese Technik bislang nur für einige Mitarbeiter nutzbar, der Rest geht mit dem Kabel ins Netz. Im Ratssaal gibt es einen Hotspot der Telekom für Besucher. "Wir kommen an diesem Thema nicht vorbei", sagt IT-Chef Hockenbring.

(RP)
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