Remscheid Droht 2011 das Aus fürs Freibad?

Remscheid · Über 200 Maßnahmen stehen im "Fünf-Jahres-Plan zum Schuldenabbau" der Oberbürgermeisterin. 60 Millionen Euro sollen bis 2015 gespart werden. Noch nicht beziffert sind bislang die Einsparungen oder Mehreinnahmen, die sich aus Prüfaufträgen ergeben.

Was auf der Remscheider Streichliste steht
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Ein Vorschlag ist, das Freibad Eschbachtal im Jahre 2011 zu schließen und das Gelände an der Stadtgrenze zu Wermelskirchen zu verkaufen.

Was soll das bringen?

Die Einsparung wird mit 26 000 Euro pro Jahr angesetzt. Der Buchwert des Grundstückes mitsamt Anlagen wird mit 2,17 Millionen Euro beziffert.

Wie berechnet sich die Einsparung?

Die 26 000 Euro sind Sachkosten, das Personal würde bei der Stadt bleiben. Hier hat die Stadt in den letzten Jahren schon stark an der Kostenschraube gedreht. Bis auf die beiden Schwimm-Meister, die die Sicherheit garantieren und das Bad im Schichtdienst leiten, werden alle anderen Kräfte entweder saisonal eingekauft oder aber stammen aus Beschäftigungs-Programmen der Arge (Ein Euro-Jobber). Diese Helfer haben in den letzten Jahren zusätzliche Angebote wie ein Beach-Volleyballfeld erbaut.

Wie sieht es mit den Einnahmen aus? Die Eintrittspreise wurden im Jahre 2008 erhöht, erklärt Sportamtsleiter Bernd Fiedler. Derzeit zahlen Erwachsene drei Euro Eintritt, Kinder zwei Euro. Zudem fließen Gewinne aus RWE-Aktien der Stadt in die Freibad-Bilanz: Diese Aktien sind hier eingelagert, um einen Steuervorteil zu erzielen. Der liegt bei 50 000 Euro im Jahr. Sollte die Stadt wie geplant ihre RWE-Aktien verkaufen, fällt diese Einnahme für das Freibad weg.

Können Ehrenamtler helfen?

Ehrenamtliches Engagement des Fördervereins und Spenden von Bürgern sind zuletzt immer wichtiger geworden. Als nach starkem Regen das Freibad am 7. August 2007 überschwemmt wurde, waren es Spenden und Hilfsangebote aus der Bürgerschaft, die mit dafür sorgten, dass das Freibad in den folgenden Jahren nicht nur renoviert, sondern auch stetig modernisiert werden konnte.

Wie viele Menschen nutzen das Freibad?

Im Durchschnitt der letzten Jahre sind es 45 000 Besucher. Im Jahrhundertsommer 2003 kamen 100 000 Menschen, im völlig verregneten Jahr 2008 waren es 18 000.

Lässt sich das Grundstück überhaupt vermarkten?

Der Flächennutzungsplan lässt etwa eine Wohnbebauung nicht zu. Er müsste geändert werden.

(RP)
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