Die Geschichte - Libretto von Lorenzo da Ponte - ist schnell erzählt: Don Giovanni (herrlicher Macho: Vasily Dobrovolsky), Lebemann, dem Liebschaften in ganz Europa im vierstelligen Bereich nachgesagt werden, worüber sein Diener Leporello (treu bis zum Schluss: Catalin Toropoc) eifrig Buch führt, ermordet nach der missglückten Verführung Donna Annas (ein goldener Engel mit ebensolcher Stimme: Irina Polivanova) Vater. Zu spät kommt Donna Annas Verlobter Don Ottavio (der Rächer aus Liebe: Florin Ormenisan) zur Hilfe, der Mörder kann fliehen. Die von dem zügellosen Aristokraten verlassene Geliebte Donna Elvira (herrlich mondän und doch verletzlich: Ranata Vari) versucht, ihn zu stellen und letztlich zur Umkehr zu bewegen. Zusätzliche Verwirrung entsteht, als Don Giovanni sich an die Frischvermählten Massetto (ungestüm: Dragos Draniceanu) und Zerlina (zierlich und für Don Giovannis Werben durchaus empfänglich: Noemi Modra) heranmacht. Und der Tod des Vaters muss ja auch noch gerächt werden...

Die wundervolle Aufführung fesselte einen als Zuschauer vom ersten Ton an: atmosphärisch dicht gewebt, unterstützt durch ein erfrischend simples Bühnenbild (Rasvan Draganescu) und dazu herrlich kontrastierende Kostüme (Catalin Botzatu), einer abwechslungsreichen Handlung, die dank Übertitelung jederzeit auch für den des Italienischen nicht Kundigen nachvollziehbar war. Die knapp drei Stunden Aufführungszeit vergingen da wie im Flug. Dazu kam die grandiose Leistung aller Beteiligter.