Remscheid DOC-Touristen sollen gerne länger bleiben

Remscheid · Gemeinsam mit seinen bergischen Nachbarn will Remscheid auch beim Fremdenverkehr vom neuen Outlet-Center profitieren.

So soll das DOC in Remscheid aussehen
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Foto: McArthurGlenn

Ist Remscheid vorbereitet, wenn nach Fertigstellung des DOC deutlich mehr Menschen in ihrer Freizeit die Werkzeugstadt anfahren? Hat die Stadt überhaupt ein Tourismus-Konzept? Diese Frage wurde vor der CDU-Fraktion im Stadtrat aufgeworfen.

In einer Anfrage wird gebeten, das Konzept der Stadt aufzuzeigen und deutlich zu machen, inwieweit Kunst und Kultur eine Rolle dabei spielen. Zudem verweist die Fraktion auf "Pfunde", mit denen Remscheid wuchern kann: darunter Müngstener Brücke, die Eschbachtalsperre oder Schloss Burg. "Wir müssen die Besucher in die Stadt einführen", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Nettekoven. Eben gerade im Zusammenhang mit der Ansiedlung des Designer Outlet Centers (DOC) müsse es Ziel sein, dass "die Leute auch in Remscheid bleiben". Dazu könnten zum Beispiel verstärkt Kulturveranstaltungen in der Stadt beworben werden. Es könne nicht mehr sein, dass sich Remscheid unter Wert verkauft. Auch ein mehrsprachiger Internetauftritt der Stadt sei dazu nötig.

 Jens Nettekoven (CDU) - verkauft sich die Stadt unter Wert?

Jens Nettekoven (CDU) - verkauft sich die Stadt unter Wert?

Foto: Moll

Die Anfrage wegen des Tourismuskonzepts scheint den Finger in eine Wunde zu legen. Die Beantwortung der Anfrage der CDU wurde von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz in die nächste Sitzung des Stadtrates verschoben. Offenbar herrscht bei diesem Thema in der Verwaltung noch Diskussionsbedarf - auch mit anderen Kommunen des Bergischen Landes.

Erste Gespräche dazu habe es bereits gegeben, sagt Oberbürgermeister Burkhart Mast-Weisz der BM. Sowohl mit Vertretern des Rheinisch-Bergischen Kreises als auch des Oberbergischen Kreises habe er sich zu dem Thema ausgetauscht. "Wir haben eine Strategie für Remscheid, doch brauchen wir auch eine gemeinsame Strategie", sagt der OB, der seine Nahbarn mit ins Boot nehmen will. "Wir wollen, dass die Menschen hier nicht nur einkaufen, sondern auch Remscheid und das Bergische kennenlernen." Im Rathaus werde derzeit zweigleisig gefahren. Gemeinsam mit seinen Dezernenten arbeitet der OB an einem Kommunikationskonzept für das DOC, mit dessen Hilfe der Fortgang der Planungen transparenter werden soll. Daneben soll ein Tourismuskonzept, zugeschnitten auf den künftigen DOC-Zulauf in Abstimmung mit den bergischen Nachbarn entstehen. "Die Anfrage der CDU kam sehr kurzfristig, wir arbeiten das in Ruhe aus", sagt Mast-Weisz.

 OB Burkhard Mast-Weisz arbeitet an einem Tourismus-Konzept

OB Burkhard Mast-Weisz arbeitet an einem Tourismus-Konzept

Foto: HN-

Ausbaufähig scheint auch die Zusammenarbeit mit der Bergischen Entwicklungsagentur (BEA) in Solingen. So wird die Frage nach einem Tourismuskonzept dort mit dem Verweis nach Remscheid beantwortet. "Wir entwickeln den Tourismus für das Bergische Städtedreieck und erarbeiten Konzepte für die Region", sagte BEA-Sprecherin Anette Kolkau auf BM-Nachfrage. Für das städtische Konzept sei das Remscheider Stadtmarketing zuständig.

Dabei gibt es auf dem Tourismusfeld in Remscheid einiges zu beackern. 18 Beherbergungsbetriebe mit knapp 900 Betten finden sich nach Angaben des Statistischen Landesamtes in der Stadt. Die Auslastung lag im Jahr 2014 bei etwa einem Drittel (34,2 Prozent). Der Landesdurchschnitt betrug 41,3 Prozent. Mehr als 60.400 Gäste besuchten Remscheid - das war gegenüber dem Jahr 2013 immerhin ein Zuwachs von 5,5 Prozent. Im ersten Halbjahr dieses Jahres gab es jedoch wieder einen Rückgang: minus 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

(RP)
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