Remscheid DOC-Pläne machen den nächsten Schritt

Remscheid · Baurechtlich hat das in Lennep geplante Designer Outlet-Center (DOC) gestern die letzte Hürde genommen. Die Stadt erteilt die Baugenehmigung für das Millionen-Projekt. Der Investor will Anfang 2018 starten. Noch liegt keine Klage vor.

 Plätze, Bänke zum Verweilen und Passagen sollen das Designer Outlet Center in Lennep prägen.

Plätze, Bänke zum Verweilen und Passagen sollen das Designer Outlet Center in Lennep prägen.

Foto: MCArhturGlen

Im Rathaus überreichte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) am Morgen zusammen mit dem kommisarischen Leiter des Referats Stadtentwicklung, Bauen und Wirtschaftsförderung, Jörg Schubert, die Baugenehmigung an Henning Balzer, den Entwicklungschef für Deutschland beim Investor McArthur Glen. Wenige Tage nach der Verabschiedung der Baupläne durch den Rat am 13. Dezember 2016 hatte McArthurGlen den Bauantrag bei der Stadt eingereicht.

Balzer gab gestern im Rathaus den "Beginn des kommenden Jahres" als Zielzeit für den Start der Bauarbeiten an. Gemeinsam mit der Stadt werde man "in den kommenden Monaten die Planungen vorantreiben".

Das bedeute für die Stadt, dass sie die durch das DOC notwendig gewordenen Verlagerungen in Lennep weiter vorantreibt, sagte ein froh gestimmter Oberbürgermeister der BM. So sollen die Pläne für den Umbau der Sportanlage Hackenberg bald in die Offenlage gehen, Bürger können dann dazu ihre Stellungnahmen abgeben. Auch der Umzug der katholischen Grundschule Am Stadion und die Verlagerung der Brauchtumsfeste vom Kirmesplatz auf die Fläche an der Robert-Schumacher-Straße stünden nun auf dem Arbeitsprogramm, sagte Mast-Weisz. Er betonte noch einmal die großen Hoffnungen auf neue Arbeitsplätze, wirtschaftlichen Aufschwung und steigende Attraktivität für Remscheid, die er mit der DOC-Ansiedlung verbindet. Es sei "das zurzeit wichtigste städtebauliche Projekt Remscheids". Der Baustart Anfang 2018 sei eine Ankündigung des Investors. "Dabei werden wir McArthurGlen unterstützen." Klar sei aber, dass die Stadt dabei keine rechtlichen Regeln verletzen werde. Noch allerdings liege - abgesehen von den rechtlichen Schritten der Nachbarstadt Wuppertal gegen die für die DOC-Pläne nötig gewordene Änderung des Flächennutzungsplans - im Rathaus "keine Klage auf dem Tisch".

Das könnte sich jedoch bald ändern. Denn die Stadt hat parallel zur Baugenehmigung den Satzungsbeschluss zum DOC-Bebauungsplan öffentlich gemacht, unter anderem durch eine Veröffentlichung im Internet. Damit beginnt das sogenannte Klagejahr, in dem nun auch Bürger die Pläne gerichtlich anfechten können. "Es wird Klagen geben, das ist sicher", sagte Peter Lange von der Bürgerinitiative Lennep (BI) gestern auf BM-Anfrage. Die BI darf selber nicht klagen, hat sich aber für die nun anstehende Phase anwaltlich beraten lassen.

"Meiner Meinung nach wird der Investor nicht eher anfangen, bevor die Klagefrist um ist und alle Einsprüche rechtssicher geklärt sind", postete Roland Kirchner, Bezirksvertreter in Lennep für die Wählergemeinschaft (W.i.R.), gestern im sozialen Netzwerk Facebook. Das bedeutet für ihn im Klartext: "Nach der Veröffentlichung des B-Plans durch die Stadtverwaltung dauert es noch mindestens ein Jahr bis Baubeginn". Das wäre dann frühestens Ende April 2018.

Ein Baustart auch zu diesem späteren Zeitpunkt "stellt das Projekt insgesamt nicht in Frage", sagte Henning Balzer der BM. Aktuell wisse McArthurGlen nicht, ob und wann es Klagen geben werde. Darum gehe man aktuell vom schnellstmöglichen Start-Termin aus. Praktisch gehe es nun darum, die für die Genehmigung vorgelegten Baupläne so zu konkretisieren, dass Firmen mit der Ausführung beauftragt werden können. Was die einzelnen Gewerke betrifft, "sollen insbesondere Unternehmen aus der Region berücksichtigt werden", kündigte er an.

(RP)
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