Remscheid DOC - Blick in die Zukunft

Remscheid · Beim ersten Treffen der "Zukunftswerkstatt"mit 60 Teilnehmern wurden Ideen gesammelt. Auch Gegner des Outlet-Centers diskutierten mit.

Remscheid: DOC - Blick in die Zukunft
Foto: Stadt

Recht einhellig fiel das Urteil nach dem Auftakt der Zukunftswerkstatt aus. "Meine Einschätzung: toll. Wir haben eine intensive Diskussion geführt", zog Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz nach zweieinhalb Stunden Gruppenarbeit an verschiedenen Thementischen ein erstes Fazit. Dem konnten sich viele der über 60 Teilnehmenden anschließen. Zur zentralen Fragestellung "Wie können Lennep und Remscheid bestmöglich von der Ansiedlung des DOC profitieren?", hatten sich Vertreter aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen, aus Verwaltung, Politik und den Lenneper Vereinen zusammengefunden, um Visionen für eine gute Integration des geplanten Einkaufsdorfes zu entwickeln.

In Arbeitsgruppen wurde zum Beispiel über die Schaffung neuer Einkaufs- und gastronomischer Angebote in der Altstadt, die Gestaltung des Übergangs vom DOC zum historischen Stadtkern oder über die Verbindung von Kultur und Tourismus gesprochen. Und die Ideen flossen reichlich. Angefangen vom "Bimmelbähnchen", das man als Attraktion für Familien in den Altstadtkern schicken könnte, über die Entwicklung eines barrierefreien Leitsystems hin zu einem eigenen Auftritt der Röntgenstadt im Internet - jeder Vorschlag wurde festgehalten und diskutiert. Bewusst hatte Stadtplaner Robin Dentorff eingeladen, auch Dinge anzusprechen, die auf den ersten Blick vielleicht in die Kategorie "Wünsch` dir was" einzuordnen sind.

Dies wurde auch vom Vertreter des Investors begrüßt. "Es ist ein tolles Forum, das die Stadt hier aufgesetzt hat. Damit sind viele Ideen geboren worden", sagte Henning Balzer, Projektentwickler bei McArthurGlen gegenüber der BM. Er sei "sehr erstaunt" darüber, wie viele Gedanken an diesem Abend zusammengekommen seien - "egal, ob sie sich nun realisieren lassen oder nicht", stimmte Thomas Schmittkamp, Vorsitzender von Lennep Offensiv, zu. Wolfgang Moritz, Vorsitzender des Vereins Klosterkirche, lobte die "konstruktive Runde". Jetzt sei es wichtig, dass man aus den Impulsen etwas mache.

Dies soll laut Stadtplanung geschehen. "Wir werden alle Vorschläge sichten, strukturieren und aufbereiten. Auf dieser Basis setzen wir das Gespräch beim zweiten Termin fort", erklärte Robin Denstorff. Damit könne die eine oder andere Anregung, wenn möglicher, frühzeitig in den Bebauungsplan einfließen. Ein großer Erfolg der mit beträchtlichem Aufwand vorbereiteten Zukunftswerkstatt sei zudem, "dass die Leute wirklich spüren, welches Potenzial das DOC für Lennep haben wird."

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Mit Markus Eschweiler und Bettina Stamm zählten auch Mitglieder der Bürgerinitiative Lennep zu den Teilnehmern. Auch sie diskutierten mit, ohne aber ihre kritische Position dem Projekt gegenüber zu verlassen. "Die Gespräche waren interessant. Allerdings hat mich gewundert, dass die Lenneper Gastronomen nicht eingeladen wurden", sagte Eschweiler. Stellvertretend für die lokale Gastronomie nahm allerdings Markus Kärst als Vorsitzender der Kreisgruppe Remscheid des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) teil.

Bettina Stamm hätte sich gewünscht, die Zukunftswerkstatt hätte es viel früher gegeben. Denn auch ohne DOC-Pläne wäre eine solche Runde sicherlich ein Impulsgeber für Lennep gewesen. Mit diesem Argument konfrontiert, räumte Bezirksbürgermeister Markus Kötter selbstkritisch ein, dass "in der Politik in Bezug auf Lennep sicher viele Jahre ungenutzt blieben." Ordnungsamts-Chef Jürgen Beckmann sieht in Bezug auf das Thema "Verkehr in der Altstadt" eine Kontroverse auf die Verwaltung zukommen. "Das wird einer der Knackpunkte sein. Denn der Einzelhandel möchte weiterhin den Individualverkehr zulassen, die Gastronomie stört sich dran." Wie man hier verfahre, müsse zeitnah gelöst werden. "Da werden wir aber nicht für alle eine zufriedenstellende Lösung finden", glaubt Beckmann hinsichtlich der strittig geführten Debatte in der Arbeitsgruppe.

(bona)
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