Remscheid Diro-Heinzelmännchen beim Zoch

Remscheid · Mitarbeiter der Firma Dirostahl bereiten einen Lkw für den großen Festumzug in Lennep vor. Und der Cheflässt es sich am Rosenmontag natürlich nicht nehmen, höchstpersönlich Kamelle an die Jecken zu verteilen.

 Schweißarbeiten sind noch notwendig, um den 25-Tonner auf die Straße zu bringen. Firmenchef Dr. Manfred Diederichs (2.v.l.) mischt mit.

Schweißarbeiten sind noch notwendig, um den 25-Tonner auf die Straße zu bringen. Firmenchef Dr. Manfred Diederichs (2.v.l.) mischt mit.

Foto: Peter Meuter

Noch wird fleißig gewerkelt, es werden Schrauben festgezogen oder Teile angeschweißt. Ab und an sprühen Funken von der Fläche, von der am Montag Kamelle, kleine Stofftiere und andere Dinge in die jecke Menschenmenge beim Lenneper Rosenmontagszug geworfen werden. Doch das Hauptstück steht schon: ein blauer, rund eine Tonne schwerer Hammer, der richtig laut werden kann. "Die lustige Schmiede" steht in roter Schrift auf dem Nachbau. Zum dritten Mal ziert der funktionstüchtige Hammer den Karnevalswagen der Lüttringhausener Firma Dirostahl.

"Das macht richtig Peng, wenn der runtersaust", erklärt Firmenchef Dr. Manfred Diederichs mit einem verschmitzten Lächeln. Er unterstützt das jahrelange karnevalistische Engagement seiner Mitarbeiter, finanziert das Wurfmaterial und drückt ein Auge zu, wenn die Mitarbeiter zwischen den Arbeitsaufgaben auch am Wagen basteln.

Rosenmontag lässt er es sich nicht nehmen, beim Zug selbst auf dem umdekorierten Firmen-Lkw zu fahren, um die gut 30 Zentimeter großen Stofftiere an die Kinder in den Zuschauerreihen zu verteilen.

Gefahren wird der 25-Tonner von Mitarbeiter Stefan Schürmann. Ein regelrechter Balance-Akt, den Schwertransport durch die engen Straßen Lenneps zu bugsieren. Die Dirostahl-Fußtruppe dient ihm als Orientierung für den richtigen Abstand. "Er ist ein sehr guter Fahrer und hat schon viel Erfahrung von den letzten Zügen", betont Dirostahl-Geschäftsführer Thomas Engelmann. Er organisiert federführend das närrische Treiben im Unternehmen. "Lennep ist wie Lüttringhausen - da gehören wir einfach hin und das macht Spaß", sagt er.

Ideen für Motto und Kostümierung bringen jedes Jahr alle Firmenmitglieder ein. In diesem Jahr schlugen beispielsweise die Damen aus der Verwaltung vor, dass sich die gut 20 Mitwirkenden als "Diro-Heinzelmännchen" mit stilechten Mützen sowie Schmiedeschürzen verkleiden. Auch der Chef wird in das Kostüm schlüpfen. "Er wird unser Ober-Diro-Heinzelmännchen sein", merkt Engelmann mit einem Lachen an. Diederichs selbst sieht es als Selbstverständlichkeit an, sein gut 500-köpfiges Team zu unterstützen. "Wir sind ein Familienbetrieb", betont er.

Als waschechter Jeck freut sich Engelmann schon auf das Highlight des närrischen Treibens beim Umzug, wenn der Hammer durch die Pneumatik des Lkws in Gang gesetzt wird, das Zischen sowie der Knall einsetzen und die großen Kinderaugen leuchten. "Das ist toll", schwärmt er.

Die Diro-Jecken hoffen darauf, dass am Rosenmontag das Wetter mitspielt. Bis dahin muss allerdings noch ordentlich dekoriert, die Kästen sowie Tüll und Karnevalsmasken angebracht werden. Die Mitarbeiter feilen auch nach Feierabend noch an dem perfekten Look des Wagens.

Ab 10 Uhr laufen dann am Montag die letzten Vorbereitungen für den Zoch, bevor sich der Narren-Lkw mit den anderen Festwagen ab 14.11 Uhr in Lennep in Bewegung setzen wird.

(lupi)
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