Remscheid Die Volksbank stellt sich in der Region breiter auf

Remscheid · Die Fusion zwischen der Volksbank Remscheid-Solingen und ihren Kollegen aus Wuppertal ist nun endgültig in trockenen Tüchern. Die beiden Vertreterversammlungen, die höchsten Gremien der Genossenschaftsbank, haben der Vereinigung zu einer "Volksbank im Bergischen Land" zugestimmt. Gegenstimmen habe es keine gegeben. Das teilte gestern der Vorsitzende Andreas Otto mit.

 Der neue Vorstand der bergischen Volksbank (v.l.): Lutz Uwe Magney, Andreas Otto und Hardy Burdach.

Der neue Vorstand der bergischen Volksbank (v.l.): Lutz Uwe Magney, Andreas Otto und Hardy Burdach.

Foto: Jürgen Moll

Der neue regionale Player in der Bankenbranche hat sich aus Remscheider und Solinger Sicht vor allem in Richtung Düsseldorf ausgedehnt. Mit den Städten wie Velbert, Wülfrath und Mettmann kommen Gebiete hinzu, in denen vor allem potente Mittelständler mit den Diensten der Bank angesprochen werden sollen. "Wir können unsere Kreditvolumen nun verfünffachen", sagte Hardy Burdach, der die Wuppertaler Seite als Vorstand vertritt. Die mit einer Bilanzsumme von 551 Millionen Euro deutlich kleinere Credit- und Volksbank Wuppertal habe den Geschäftskundenbereich wegen ihrer Größe in der Vergangenheit nicht so intensiv bearbeiten können, sagte Otto. Die neue Bank will das Marktpotenzial, das der bergische Wirtschaftsraum bietet, noch besser erschließen und sich vor allem um das Firmengeschäft kümmern. Das sei zuvor nicht in dem Maße möglich gewesen, weil die entsprechende Eigenkapitalquote nicht gebildet werden konnte.

Die langanhaltende Niedrigzinsphase drückt die Einnahmen der Banken unter anderem im Privatkundengeschäft. Die vorgeschriebene kostenintensive Regulartorik nimmt auch immer mehr zu. Zu dritt lassen sich außerdem die Anforderungen der Bankenaufsicht besser angehen. Auch spare man Doppelstrukturen.

Alle Filialen bis auf eine Zweigstelle in Ronsdorf bleiben erhalten. Die Wuppertaler Verwaltungsmitarbeiter wechseln ins Hauptgebäude nach Remscheid am Tenter Weg. "Zu unserer DNA gehört es, nah beim Kunden zu sein. Daran wird sich durch die Fusion nichts ändern", sagte Otto.

Für die nächsten drei Jahre seien betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Die Bank beschäftigt nun 414 Mitarbeiter. Davon sind 43 Auszubildende. Mit 28 Geschäftsstellen in 14 Städten ist die Genossenschaftsbank nun in der Region aufgestellt. Betreut wird ein Stamm von 75.000 Kunden aus dem Privat- und Geschäftsbereich. "Wir setzen auf kontinuierliches Wachstum", sagt Otto.

Immer wieder gab es Überlegungen, die beiden Banken zu fusionieren. Immer wieder scheiterten die Gespräche. Als Grund, warum es diesmal geklappt hat, sagte Vorstand Lutz Uwe Magney: " Wir haben mehr das Gemeinsame als das Trennende betont." Es gebe keine Verlierer, ergänzte Hardy Burdach. Andreas Otto versteht die Fusion auch als politisches Zeichen, dass gute Zusammenarbeit im bergischen Städtedreieck möglich sei. Das Motto "Bergisch. Gemeinsam. Stark" könnte auch anderen Projekten im Bergischen guttun.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort