Remscheid Die Panzertalsperre füllt sich erst im Winter

Remscheid · Weil das beauftragte Unternehmen insolvent ist, verzögert sich laut Wupperverband die Sanierung der Sperrmauer.

 Blick auf die eingerüstete Staumauer der Panzertalsperre. Die Arbeiten ruhen derzeit.

Blick auf die eingerüstete Staumauer der Panzertalsperre. Die Arbeiten ruhen derzeit.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Der Blick auf eine gefüllte Panzertalsperre wird sich Wanderern erst im Winter bieten. Noch ist der Seegrund trocken. Der Grund: Das Unternehmen, das den Auftrag zur Staumauersanierung erhielt, hat Insolvenz angemeldet. Ursprünglich waren der Abschluss der Arbeiten und der Probestau für September geplant, jetzt rechnet der Wupperverband als Betreiber mit November. "Ein finanzieller Schaden ist dem Wupperverband nicht entstanden, da ausschließlich Zahlungen für bereits erfolgte Arbeiten geleistet wurden", teilt er mit. Rund 3,8 Millionen Euro kostet das Bauprojekt.

Die Sanierung der alten Bruchsteinmauer war nötig geworden, weil Deutschlands zweitälteste Trinkwassertalsperre nicht mehr dicht war und eine Beeinträchtigung der Standsicherheit nicht ausgeschlossen werden konnte. 2013 war das Wasser abgelassen worden.

Die Bauarbeiten zur Sanierung der denkmalgeschützten Staumauer waren jetzt auf der Zielgeraden, als die Firma sie abbrach. Der Wupperverband kündigte daraufhin den Vertrag mit dem Bauunternehmen. Dadurch solle erreicht werden, dass die Restarbeiten im direkten Auftrag mit den Nachunternehmen erledigt werden können, ohne dass gravierende zeitliche Verzögerungen eintreten, teilt der Wupperverband mit.

Letzte Arbeiten müssen an der Dichtwand erfolgen. Das Kronenhaus wird noch saniert. Neue Leitungen für den Grundablass werden verlegt, und ein neues Geländer auf der Mauerkrone installiert. "Die abschließenden Erdbauarbeiten müssen neu ausgeschrieben werden", berichtet Verbandssprecherin Monika Ebers. Denn für die Sanierung sind rund 20 000 Kubikmeter Erdreich bewegt worden. Außerdem werden vor dem Probestau noch Pflanzen und Büsche entfernt, die sich während der Trockenlegung dort angesiedelt hatten. "Beim Probestau wird geprüft, ob technisch auch alles funktioniert", sagt Ebers. Mit der Sanierung der Staumauer werde die Standsicherheit des Bauwerks verbessert und die Mauersubstanz dauerhaft geschützt. Darüber hinaus werden alle Anlagenteile an den Stand der Technik und die betrieblichen Anforderungen angepasst. So könne die Brauchwassertalsperre ihre Aufgaben zum Hochwasserschutz und zur Wasserabgabe in Trockenzeiten wieder erfüllen. Mit 0,3 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen zählt sie zwar zu den kleinen Talsperren, für die Bürger ist sie aber auch Wahrzeichen und Denkmal, ein Anziehungspunkt für Spaziergänger und Wanderer. Außerdem ist sie Lebensraum für Tiere und Pflanzen - darunter auch geschützte Arten wie Eisvogel und Enzian.

(RP)
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