Remscheid Die Arie als Kummerkasten präsentiert

Remscheid · Die Werke großer Komponisten wie etwa Bach und Telemann standen am Sonntagnachmittag beim Barockensemble Banquetto Musicale auf dem Spielplan beim Konzert "Cantabo Domino". Mit großer Musikalität entführten die vier Musiker ihre Zuhörer in der Heilig-Kreuz-Kirche in die Epoche des Barock. Damit trafen sie den Nerv des Publikums. Die Künstler erhielten viel Applaus .

 Die Flötenspielerin des Barockensembles Banquetto Musicale, das in der Kirche Heilig Kreuz musizierte.

Die Flötenspielerin des Barockensembles Banquetto Musicale, das in der Kirche Heilig Kreuz musizierte.

Foto: Jürgen Moll

"Es sind nur vier Bass-Töne, die das Grundgerüst dieses Werkes bilden. Darauf baut die Arie auf, in der der verschmähte Liebhaber seinen Kummer klagt", erklärte Sängerin Barbara Willimek im Vorfeld zu G. F. Sances Ursupator Tiranno. Willimeks leidenschaftlicher und doch anmutiger Gesang beseelte das ohnehin schon emotionale Werk noch einmal, so dass es eine intensive Wirkung entfaltete.

Die Publikumsreaktion war bezeichnend: Nach einer kurzen Pause, um das Gehörte zu verarbeiten, kam erst der verdiente Applaus auf. Hinter Willimeks Leistung mussten sich ihre Mitmusiker Anke Meisen (Flöte), Monika Kasper (Barockcello) und Martin Jung (Lauten) aber keinesfalls verstecken. Ihr Können stellten sie jeweils mit eigenen Soli unter Beweis .

Dass das Konzert unterm Strich so äußerst gut gelang, lag allerdings keinesfalls an der Einzelleistung der Künstler, sondern an ihrer hervorragenden Abstimmung untereinander. Egal in welcher instrumentalen Kombination, die Musiker harmonierten stets bestens. Gleiches galt auch für Gesang und Melodien, die sich zu einem ansprechenden Ganzen verwoben.

Kenntnisreich waren die Ansagen vor den Stücken, die nicht nur bei Sances Werk interessantes Wissen zu den Kompositionen bereithielten. So erklärte Willimek etwa zu "Ecce Homo", dass der spanische Komponist unbekannt und das Stück vermutlich im späten 18. Jahrhundert entstanden sei.

Sanfte, feierliche Melodien schmeichelten dem Ohr des Hörers und ließen die Alltagssorgen schnell verblassen. In eine ähnliche Richtung ging auch T. Albinonis "Adagio Presto", das von seinen verspielten, leichtfüßigen und unbekümmerten Tonfolgen lebt.

Live und gekonnt umgesetzt war es das ideale Stück zum Entspannen und genießen.

(hathi)
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