Remscheid Der Virus "Liedersingen" breitet sich aus

Remscheid · Das "Ohrwurmsingen" in der Klosterkirche zieht jedes Mal mehr Sänger an.

"Irgendwann kriegen wir die Klosterkirche ganz voll!" Kräftiger Applaus schon nach der Begrüßung. In siebter Folge luden Pianist Hermann Suttorp und sein Ensemble zum "Ohrwurmsingen" ein. Kaum war die Anmoderation beendet, füllte sich der obere Rang, während sich die Gäste an den Stehtischen vor der Bühne gesellig tummelten.

Die Titel, Interpreten und das Erscheinungsjahr des jeweiligen Liedes lösten schon Jubelrufe aus, als sie auf der Großleinwand erschienen. Zum Mitsingen brauchte es keiner Animation, denn in großen Lettern erschien der Text gut lesbar. Selbst Wiederholungen und Refrain waren unübersehbar gekennzeichnet. Kurzweilige Dirigate des Ensembles mit ausschweifender Armbewegung oder mitreißender Mimik erleichterten dem Publikums-chor die Einsätze.

Zwischen den traditionellen "Fröhliche Weihnacht überall" bis zur Rolling Stones-Zugabe "Satisfaction" erklangen Titel von Leonhard Cohen. Trude Herr, Udo Lindenberg oder Hannes Wader.

Die Idee des Gemeinschaftssingens kam Gründungsmitglied Hermann Suttorp (Pianist und Musical-Director) schon vor Jahren. "Nach einem Konzert wurde ich gebeten, einen Wunschtitel aus dem Publikum zu spielen.". Begeistert sangen die Gäste mit. Es folgten die nächsten Wünsche. "Es wurde eine lange Nacht", erzählt Suttorp über den Abend, an dem die Idee zum publikumsanimierten Singen reifte. Vor knapp drei Jahren schlossen sich Sängerin Anja Kinkela, Pete Bauchwitz (Sänger, Gitarrist, Komponist und Liedtexter) und Katja Gutowski (Musicalsängerin und Chansonniere) zum professionellen Musikerensemble "Ohrwurmsingen" zusammen. Der Name ist inzwischen Programm.

Ein schöner Virus, von dem sich die Gäste infizieren lassen. Nach Abschluss des Gemeinschaftskonzerts in der Klosterkirche sah man nur fröhliche Gesichter. "Ich bin schon ganz heiser", tönte die Stimme eines Sängers, bevor er sich dem berühmten Ohrwurm von Marius Müller-Westernhagen hingab. Selbst französische Chansons konnten mühelos intoniert werden. "Das kann ich auch", rief lachend ein Gast und komplettierte mit sonorer Stimme den Refrain "ra-da-da-da-da" des "Chanson d`Amour" aus dem gleichnamigen Liebesfilm mit Gérard Depardieu.

(RP)
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