Remscheid Der Stadtparkteich braucht Wasser

Remscheid · Der Verein zur Rettung des Areals lehnt die Verschönerungspläne der Stadt mit Steg und Wasserspielplatz ab. Er sucht nach einer großen Wasserspende.

Der Stadtparkteich braucht Wasser. Dagmar Wolf, Vorsitzende des Vereins "Heimatpflege-Stadtparkteich", fürchtet eine baldige Verlandung des Teiches und äußerte sich am Samstag bei der 55. Wasserung des Stinthengstes durch die Kreisgemeinschaft Sensburg kritisch gegenüber den Plänen der Technischen Betriebe (TBR), die eine kurzfristige Verschönerung des Areals planen. "Wir brauchen hier keinen Steg oder einen Felsen zur Verschönerung. Was wir brauchen, ist jetzt eine große Wasserspende."

Die im vorigen Jahr gegründete Initiative zur Rettung des Stadtparkteiches sucht Öffentlichkeit, Mitstreiter und Spender, die ihnen bei ihrem Vorhaben helfen. Deshalb richteten sie am Samstag erstmals ein Frühlingsfest am Wasserbunker aus, um sich zu präsentieren, und für ihr Anliegen zu werben. Dafür nutzten sie den Termin der Kreisgemeinschaft Sensburg zur alljährlich traditionellen Wasserung ihres Stinthengstes. Doch die Figur des masurischen Fabelwesens verpasste seine Wasserung nun schon zum dritten Mal in Folge und blieb auch an diesem Tag wieder angekettet im Rathaus zurück. Wassern hätten die Mitglieder der Kreisgemeinschaft ihren Stinthengst in diesem "Tümpel" ohnehin nicht.

"Das ist ja ein einziges Trauerspiel", äußerten einige der ankommenden Sensburger beim Anblick des Teiches. Eine dicke Schlammschicht, die an einigen Stellen sogar an der Oberfläche getrocknet ist, hat nahezu die gesamte Fläche erobert und nur noch ein dünner Streifen Wasser ziert das einstige Gewässer. Nicht mehr lange und auch dieses bisschen Wasser wird den Kampf gegen die drohende Verlandung verloren haben, ist sich Dagmar Wolf sicher, wenn nicht bald neues Wasser in den Teich fließt. Für die Sanierung des Stadtparkteiches fehlt der Stadt das nötige Geld. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf etwa 320.000 Euro. Die Pläne einer kurzfristigen Verschönerung durch einen Steg oder dem Ausbau zu einem Wasserspielplatz mit Felsengarten, wie die TBR sie kürzlich in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid vorstellte, lehnt Wolf ab. Die anberaumten Kosten von 25.000 Euro würde die TBR übernehmen. "Wir sind gegen einen Steg, denn das fördert nur den Vandalismus, und wir wollen auch keine Verkleinerung des Teiches. Wir wollen ihn in seiner Größe erhalten." Von der Idee, den Teich in einen Wasserspielplatz zu verwandeln hält Wolf auch nichts: "Dafür müsste doch der Teich saniert werden. Oder soll der Schlamm drin bleiben? Da kann man doch seine Kinder nicht spielen lassen." Wolf beklagt außerdem die mangelnde Kooperationsbereitschaft seitens der Stadt. "Uns wurden immer wieder Steine in den Weg gelegt und Türen verschlossen. Aber wir werden weiter machen." Rund 30 Mitglieder zählt der Verein. Er hat schon Tausende Unterschriften gesammelt.

(RP)
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