Remscheid Der richtige Schutz vor Blitzen

Remscheid · In den Sommermonaten steigt die Gewittergefahr. Ein Feuerwehrexperte gibt Tipps, wie man sein Haus und sich selbst vor einem Blitzeinschlag schützt.

Regen, Sturm, Hagel: Das zahlt die Versicherung
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Foto: dpa, mut sab

Auf schwüles Sommerwetter folgt häufig ein Gewitter. Blitz, Donner und Regen bringen etwas Abkühlung mit sich, können aber auch andere Folgen nach sich ziehen. Ein Blitzeinschlag ins Haus kann ohne Schutz Brände verursachen, etwa durch Überspannung in der Elektrik.

Zwar ist er nicht für alle Gebäude gesetzlich vorgeschrieben, aber der äußere (Blitzableiter) und innere Blitzschutz sind durchaus sinnvoll. Der im Volksmund bekannte Blitzableiter fängt den Blitz ab und leitet ihn in den Erdboden. Der innere Schutz beugt Überspannungen in den elektrischen Leitungen vor und kann einen Kurzschluss von Elektrogeräten verhindern. Dazu werden spezielle Sicherungen an Verteiler und Steckdosen angebracht, die auch nachträglich installiert werden können. Der Blitzableiter kann ebenfalls nachträglich an älteren Gebäuden oder Einfamilienhäusern angebracht werden.

"In moderneren Gebäuden ist der technische Überspannungsschutz in der Regel schon mit eingeplant worden. Wer ihn allerdings nicht hat, sollte im Zweifelsfall bei einem drohenden Gewitter den Stecker ziehen", erklärt Werner Roose von der Abteilung Gefahrenvorbeugung der Remscheider Berufsfeuerwehr.

Auch beim Telefonieren sollte man vorsichtig sein. Auf die Benutzung eines Festnetztelefons, das über Kabel funktioniert, sollte man lieber verzichten. Den ein einschlagender Blitz könnte über die Telefonleitung durch schlagen.

Wie gefährlich Gewitter für Spaziergänger und Wanderer sein können, zeigt sich kürzlich in den Alpen: In Südtirol wurde ein Bergwanderer aus Düsseldorf vom Blitz erschlagen, als er mittags an der 2800 Meter hohen Rotwandspitze unterwegs war. Wen das Gewitter im Freien überrascht, sollte auf keinen Fall Schutz unter einem Baum suchen. Wenn möglich, sollte man Unterschlupf in einem niedrigen Gebäude suchen oder im Auto warten, bis das Gewitter vorüber ist. Blitze werden über das Auto in den Boden geleitet, er fungiert als Faradayscher Käfig (eine allseitig geschlossene Hülle aus einem elektrischen Leiter). "Man sollte allerdings keinen Kontakt zu Metall oder Karosserie haben", mahnt Roose.

Gibt es keine Möglichkeit, sich unterzustellen, sollte man versuchen, in eine Senke zu gehen, sich möglichst tief zu stellen. "Man sollte sich nicht flach hinlegen, weil so die Oberfläche größer wird", erklärt der Feuerwehrmann. Besser ist es, in die Hocke zu gehen, die Beine zusammenzuhalten und den Kopf sowie Arme auf die Knie zu legen. So stellen lediglich die Füße nur noch eine kleine Fläche her. Gegenstände wie Schirme oder Ähnliches legt man am besten zur Seite.

(lupi)
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