Remscheid Der Mut zur Selbstständigkeit lohnt sich

Remscheid · Seit zehn Jahren leitet Jennifer Kunde das Tanzstudio "Dance in the City" an der Hochstraße.

 Jennifer Kunde an ihrem Arbeitsplatz: dem großen Spiegel und der Ballettstange im Tanzsaal.

Jennifer Kunde an ihrem Arbeitsplatz: dem großen Spiegel und der Ballettstange im Tanzsaal.

Foto: Jürgen Moll

Manchmal sind es Zufälle, die das Leben verändern. Das weiß auch Jennifer Kunde, die vor zehn Jahren in einer Anzeige auf ein zu vermietendes Tanzstudio in Remscheid stieß. Die gebürtige Langenfelderin, die damals bereits ein Jahr als selbstständige Tanzpädagogin in Düsseldorf arbeitete, entschied sich aus einem Bauchgefühl heraus, das Wagnis einer eigenen Schule einzugehen. Heute zeigt sich, dass ihr Bauch Recht hatte. Seit einer Dekade leitet die 33-Jährige das Tanzstudio "Dance in the city" an der Hochstraße. Für Kunde ist der Körper beim Tanz ein Instrument, um die eigene Gefühlswelt auszudrücken und für andere sichtbar zu machen - egal, ob man gut gelaunt ist oder den Kopf wegen trüber Gedanken freibekommen möchte.

Mit vier Jahren nahm sie die ersten Tanzstunden, während der Pubertät drohte wegen Knieproblemen fast das Aus. "Tanzen ist aber meine Leidenschaft geblieben", erklärt sie heute.

Mit viel Engagement und Disziplin nahm Kunde das Tanzen nach anderthalb Jahren Pause wieder auf und stellte fest, dass es ihre Gesundheit verbesserte. "Wenn man es richtig angeht, stärkt es die Muskeln", erklärt die ausgebildete Tanzpädagogin. Kunde weiß, dass es aber gerade bei Kindern auch die andere Seite der Medaille gibt.

Die Bezeichnung Tanzpädagogin ist in Deutschland nicht geschützt, so dass laut Kunde vor allem im schulischen Bereich Trainer ohne gewissenhafte Ausbildung Kurse anbieten. "Das kann zu Lasten der Gesundheit gehen, so dass Eltern zur Sicherheit besser auf Angebote qualifizierter Anbieter setzen sollten", meint sie. Kunde selbst hat eine dreijährige Ausbildung zur Tanzpädagogin für Kinderballett und Laientanz in der Berufsfachschule für Bühnentanz und Tanzpädagogik Karina Maczkowiak in Leverkusen absolviert. 2011 folgte der Abschluss zur Pole-Dance und Pole-Fitness Trainerin in Köln. Seitdem bietet sie den neuen Trendsport als Extraangebot in ihrer Schule an. Das eher klassische Kursangebot umfasst hingegen Ballett, Spitzentanz, Freestyle, Hip Hop, Bodyline sowie tänzerische Früherziehung und richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene von zweieinhalb bis 61 Jahren. Gerade die jüngsten Schüler bereiten ihr oft die größte Freude. "Es ist wunderbar, wenn man über die Jahre sieht, wie sie sich tänzerisch weiterentwickeln", sagt Kunde. Ein besonderes Erlebnis sei es auch, die eigenen Schützlinge auf der Bühne zu sehen. Dort sieht man Tanzpädagogin mit der Showtanzgruppe "Dancelicious" auch selbst in Aktion - und das sogar überregional. Und wie stellt sie sich die nächsten zehn Jahre vor? "Ich wünsche mir, dass es einfach so weiterläuft", sagt Kunde ganz bescheiden und fügt hinzu, dass sie all jenen danken möchte, die sie bisher auf ihrem Weg begleitet haben. Für die Zukunft seien ihr vor allem die Schüler wichtig. "Ich möchte einfach, dass sie weiterhin Spaß am Tanzen haben, und ich ihre Entwicklung begleiten darf", sagt die Tanzlehrerin.

(RP)
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