Serie Mäuse, Moos Und Mehr (7) Der Kontakt zum Kunden bleibt wichtig

Remscheid · Bankkaufmann/frau ist einer der beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland. Die Stadtsparkasse Remscheid hat derzeit 36 Azubis. Neben fachlichen Fähigkeiten sind auch Persönlichkeit und Sozialkompetenz wichtig,

 Philip Scheidereiter und Julia Göbbel absolvieren eine Ausbildung bei der Stadtsparkasse Remscheid. Sie haben einen der beliebtesten Ausbildungsberufe gewählt.

Philip Scheidereiter und Julia Göbbel absolvieren eine Ausbildung bei der Stadtsparkasse Remscheid. Sie haben einen der beliebtesten Ausbildungsberufe gewählt.

Foto: Nico Hertgen

Remscheid Julia Göbbel hatte Mathe im Leistungskurs und wollte nach dem Abitur etwas Praktisches machen, Philip Scheidereiter hatte sich schon auf der Oberstufe für Volkswirtschaft interessiert. Die beiden jungen Remscheider bringen unterschiedliche Vorlieben mit, haben aber eine Gemeinsamkeit: Sie sind derzeit Azubis bei der Stadtsparkasse. Die 19-jährige Julia Göbbel hat ihre Ausbildung erst vor einigen Wochen begonnen und ist derzeit noch in der Hauptstelle an der Alleestraße im Einsatz, der drei Jahre ältere Philip Scheidereiter ist schon im dritten Lehrjahr und steht kurz vor seiner schriftlichen Abschlussprüfung.

Finanzkrise hin und Niedrigzinsen her - die Ausbildung zur Bankkauffrau oder zum Bankkaufmann ist und bleibt einer der beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland. Das bestätigt auch die Ausbildungsleiterin bei der Stadtsparkasse Remscheid, Jutta Fricke: "Wir hatten in diesem Jahr etwa 200 Bewerbungen für unsere zehn Ausbildungsplätze", sagt sie. Die Nachfrage ist groß, das Auswahlverfahren entsprechend umfangreich. Nach der Bewerbung folgten ein Online-Test, dann Vorstellungsgespräche und zuletzt eine Persönlichkeitsanalyse mit all jenen Kandidaten, die mutmaßlich auch als Azubis genommen werden.

Derzeit hat die Stadtsparkasse 36 Auszubildende. Die Ausbildung für die Abiturienten und Fachabiturienten dauert zweieinhalb Jahre. Ab dem kommenden Jahr stellt die Sparkasse auch zwei Plätze für Realschüler bereit: Die Ausbildung für sie dauert drei Jahre. "Uns ist es wichtig, dass unsere Auszubildenden alle Geschäftsstellen und alle Bereiche bei uns kennenlernen", erklärt Fricke. In ihrer Ausbildungszeit durchlaufen sie zwölf Stationen.

Julia Göbbel hatte schon als Jugendliche über ihre Eltern Kontakte zur Sparkasse geknüpft. Als sie dann 18 Jahre alt und volljährig wurde, hatte sie sich vor Ort über das Thema "Finanzen" informiert. Die Betreuung in der Stadtsparkasse habe ihr damals sehr zugesagt. "Die Mitarbeiter waren sehr nett und ich hatte mich schon als Kunde hier wohlgefühlt", erzählt sie. Was lag also näher, als sich für eine Ausbildung als Bankkauffrau zu bewerben.

Philip Scheidereiter hatte 2010 als Schüler ein freiwilliges Praktikum bei der Stadtsparkasse gemacht und auch später durch die Teilnahme am Deutschen Gründerpreis immer wieder Kontakt zu dem Kreditinstitut gehabt. Weil ihm die Arbeit gefiel, er aber auch studieren wollte, entschied er sich für die Aufnahme eines dualen Studiums. Seiner Ausbildung zum Bankkaufmann soll im Dezember kommenden Jahres der Sparkassen-Betriebswirt folgen, und im Januar 2018 will Scheidereiter dann als Bachelor of Finance abschließen. Im Durchschnitt einen Tag in der Woche wendet er für Seminare und Vorlesungen auf, ansonsten geht er normal arbeiten und lernt viel am Abend zuhause. Das Studium läuft über die Sparkassenhochschule in Bonn.

Vor allem die Arbeit mit den Kunden gefällt den beiden Auszubildenden. Auch in Zeiten des Online-Bankings gebe es immer noch etliche Kunden, die ihre Überweisungen und Daueraufträge persönlich in der Filiale abgeben. "Und dann gibt es natürlich auch immer wieder Kunden, die wegen des Zinsniveaus nachfragen", sagt Scheidereiter.

So unangenehm die Frage nach der Zinshöhe auch sein mag, für die Azubis sind solche Situationen auch immer eine gute Gelegenheit, den Umgang mit den Kunden zu lernen. Für Ausbildungsleiterin Fricke ist neben dem theoretischen Wissen vor allem die Sozialkompetenz ihrer Schützlinge von großer Bedeutung. "Der Umgang mit Menschen spielt eine wichtige Rolle", sagt sie. Und als kommunales Finanzinstitut setze man sich auch für die Menschen vor Ort ein: So gab es zum Beispiel vor Kurzem ein soziales Projekt, bei dem die Azubis Flüchtlingskinder betreuten.

Die Serie Mäuse, Moos und mehr erscheint in Kooperation mit der Stadtsparkasse Remscheid.

(RP)
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