Remscheid Dauergäste, die immer wieder begeistern

Remscheid · Die Simon & Garfunkel-Revivalband aus Erfurt glänzte wieder einmal in der ausverkaufen Klosterkirche.

Es gehört zu den schönen Konstanten im Lenneper Kulturleben: die praktisch ausverkaufte Klosterkirche beim jährlichen Konzert der Simon & Garfunkel-Revivalband aus Erfurt. Die Musiker gehören schon fast ein wenig zum Inventar der Klosterkirche - Abnutzungserscheinungen waren jedoch weder beim bestens aufgelegten Publikum zu bemerken, noch bei der großartig aufspielenden Band.

Und so war die Stimmung auch am Donnerstagabend wieder groß, als die Erfurter einmal mehr Lennep die Ehre erwiesen - natürlich mit den größten Hits des Songwriter-Duos Paul Simon und Art Garfunkel im Gepäck. Und es war faszinierend: Wohl jeder im altersmäßig bunt gemischten Publikum konnte die unsterblichen Hits wie "The Boxer", "Scarborough Fair" oder natürlich "I'm A Rock" sowie den Paul-Simon-Meisterwerken "Fifty Ways To Leave Your Lover" und "Graceland" praktisch im Schlaf mitsingen - und dennoch war es offensichtlich wieder eine große Freude für alle, diese Songperlen einmal mehr so grandios präsentiert zu bekommen.

Das lag natürlich zum einen an der hervorragenden Musikalität der Band um Gitarrist und Sänger Michael Frank. Aber auch daran, dass gerade Frank von der Stimmlage und der Art zu singen, Paul Simon erstaunlich nahe kam. So hatte man bei geschlossenen Augen manchmal durchaus das Gefühl, dem legendären Konzert im New Yorker Central Park beizuwohnen. Etwa als Frank, begleitet am Schlagzeug von Mirko Sturm und an der zweiten Gitarre von Sebastian Fritzlar, das wundervolle "A Heart In New York" zum Besten gab. Das zauberte fraglos eine dicke Gänsehaut auf die Publikumsrücken. Aber auch der vierte im Bunde, der zweite Sänger Guido Reuter, überzeugte mit toller Leistung nicht nur mit der so wichtigen zweiten Stimme. Sondern auch an der Violine oder, wie beim "Graceland"-Hit "You Can Call Me Al" auf dem Akkordeon. Apropos: Was Fritzlar gerade bei diesem Song am Bass zusammenspielte, sorgte im Publikum völlig zurecht für große Jubelstürme.

Neben den Übersongs begeisterte das Erfurter Quartett sein Publikum vor allem auch durch die ungekünstelten Ansagen, die gute Laune und dadurch, dass es sich beim niemals routinierten Musizieren ganz tief in die Herzen des Publikums spielte. Als dann gegen Ende des Abends eine virtuose Version von "The Sound Of Silence" angestimmt wurde, musste man schon der zuvor besungene "Fels" sein, um kein Tränlein der Rührung im Auge zu haben.

Als letzter regulärer Song wurde dann passenderweise "Bye Bye Love" gespielt - während man im Publikum noch immer zustimmend zu Franks Abschiedsworten "Bis zum nächsten Mal, bis zum nächsten Jahr ..." nickte. Weil es das aber noch nicht gewesen sein konnte, pfiff man die Band kurzerhand zur Zugabe zurück - schließlich hatten "Cecilia" und natürlich "Bridge Over Troubled Water" noch gefehlt. Und wie die Band letzteren Jahrhunderthit darbot, war einfach unfassbar gut. Das fröhliche "Cecilia" war dann der perfekte Rausschmeißer, den wohl jeder auf dem Weg nach Hause noch im Ohr hatte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort