Remscheid Das Bergische Hospiz nimmt Gestalt an

Remscheid · Der Förderverein hat sich für den Entwurf des Remscheider Büros Edelhoff + Reska entschieden.2019 sollen die Bauarbeiten in Lüttringhausen beginnen. Insgesamt zwei Millionen Euro wird das Projekt kosten.

 Der Siegerentwurf: ein moderner Flachbau mit vielen Fenstern und einer durch das Gelände bedingten leicht schwebenden Anmutung.

Der Siegerentwurf: ein moderner Flachbau mit vielen Fenstern und einer durch das Gelände bedingten leicht schwebenden Anmutung.

Foto: Edelhoff + Reska

Der Beschluss fiel einstimmig. Der lichtdurchflutete, in der Anmutung leicht schwebende Flachbau des Architekturbüros Edelhoff + Reska überzeugte in dieser Woche die Mitglieder im Förderverein Christliches Hospiz Bergisches Land. Drei Büros waren zuvor gebeten worden, Ideen einzureichen.

"Ein Ort, in den die Sterbenden kommen, um zu leben", so beschrieb Architekt Friedhelm Reska am gestrigen Mittwoch vor Journalisten einen wichtigen Gedanken, der sein Büro bei der Erstellung des Entwurfs begleitet hat. Es sei ein besonderes Projekt, über das man sich viele Gedanken gemacht habe.

Nach fünfeinhalb Jahren des Werbens und Spendensammelns ist der Verein nun an dem Punkt angekommen, wo es mit den Planungen konkret wird, berichtete der Vorsitzende Andreas Holthaus. Mit der Stiftung Tannenhof hat der Verein, der sich für die 184.000 Bewohner von Remscheid, Hückeswagen, Wermelskirchen und Radevormwald einsetzt, einen erfahrenen Betreiber im Pflegebereich gefunden, der auch das Grundstück zur Verfügung stellt.

Auf der anderen Seite der Remscheider Straße, gleich gegenüber der Stiftung, wird das Haus entstehen. 1,6 Millionen Euro von insgesamt 3000 Spendern hat der Verein bisher gesammelt. Viel Geld, aber noch nicht genug, um das Projekt komplett eingenfinanziert zu realisieren. Im sechsstelligen Bereich taxiert Holthaus die Kosten für die Innenausstattung. Er ist optimistisch, dass die Summe bis zum Baustart zusammenkommt.

Zehn Zimmer stehen künftig für den letzten Lebensabschnitt zur Verfügung. Ursprünglich waren mal acht geplant worden. Mittlerweile ist der Verein überzeugt, dass der Bedarf in der Region größer ist.

Alle Zimmer werden eine Terrasse haben. Doch die Architekten holen die Natur auch ins Haus. In einem verglasten Innenhof stehen Bäume, bei gutem Wetter wird er über Glastüren begehbar. Die Naturkapsel bringt auch viel Licht ins Hospiz, das an beiden Seiten großzügige Fensterflächen hat. Zudem gibt es mehrere Oberlichter im Bereich der gemeinschaftlich genutzten Räume. Auf Wunsch des Vereins haben die Planer auch einen "Raum der Stille" entworfen, in dem die Gäste beten, meditieren und nachdenken können. Ein Fenster in der Decke dort erlaubt den Blick in den Himmel, macht das Verstreichen der Zeit erlebbar, wie Reska erklärte.

Der Förderverein wird Mitglied der Betreibergesellschaft. Zum einen, weil er das Projekt, für das er so lange gekämpft hat, weiter begleiten will. Zum anderen, weil die Kassen nur 95 Prozent der Kosten des Aufenthaltes übernehmen. Hier will der Verein weiter Geld sammeln, um diese Lücke zu schließen. Die Finanzsituation der Gäste soll ebenso wenig ein Hinderungsgrund sein wie ihre Konfession. "Wir weisen keinen ab", sagte Holthaus.

Förderverein Christliches Hospiz Bergisches Land, Stadtsparkasse Remscheid, IBAN: DE 86 3405 000 0012 1036 85

(hr)
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