Remscheid Daria Herbertz setzt sich an die Schach-Spitze

Remscheid · Es kommt regelmäßig vor, dass die Remscheider Schach-Jugend bei den Bergischen Meisterschaften Titel einheimst. Allerdings haben Mädchen dabei selten die Nase vorn. Dieses Jahr sah das in der U 14 anders aus. In einer Marathon-Partie von vier Stunden setzte sich im Spiellokal der SG Solingen die 13-jährige Daria Herbertz vom SW Remscheid gegen ihren Vereinskollegen Jonas Stutt in der 5. und letzten Runde der Jugendeinzelmeisterschaften durch. Damit holte sie sich den Meistertitel vor dem Remscheider Nils Hülsmann, der sich 2016 an die Spitze der U 14 gespielt hatte.

Für Holger Freiknecht, der alle drei Jugendlichen beim SW Remscheid trainiert, kommt der Sieg keineswegs überraschend: "Die U 14 ist bei den Bezirksmeisterschaften fest in Remscheider Hand. Das wird sich vermutlich auch in den kommenden Jahren nicht ändern." Jedoch sei es in der Tat sehr selten, dass sich ein Mädchen an die Spitze setzt. Auch Luca Hegemann vom SF Lennep hatte der Trainer dieses Jahr als Favoriten angesehen. Der 14-Jährige wurde in der U 16 Vize-Meister. "Ich bin total zufrieden. Schließlich spiele ich schon seit sieben Jahren Vereinsschach und darf jetzt erstmals bei der Niederrhein-Meisterschaft antreten", sagte Hegemann.

Der elfjährigen Zoe Beckert vom SW Remscheid gelang es ebenfalls, einen Titel zu ergattern. Damit kann sie - wie ihre Vereinskollegin Herbertz - den Versuch starten, sich in Kranenburg für die NRW-Meisterschaft zu qualifizieren. Hierdurch würde sie einen Level erreichen, auf dem es nach Angaben von Jörg Schulz, dem Vorsitzenden der Deutschen Schachjugend, nicht mehr üblich ist, "dass Mädchen auch gegen Jungs antreten". Herbertz zieht es vor, bei reinen Mädchen-Turnieren mitzumachen. "Es geht mir dabei nicht darum, bessere Gewinnchancen zu haben. Es macht mehr Spaß, unter Mädchen zu sein."

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