Remscheid City-Parkhäuser im Test

Remscheid · Gut oder günstig - das gilt beim Parken in der Innenstadt. Im Parkhaus-Vergleich gibt es trotzdem einen klaren Sieger.

 BM-Journalistenschülerin Verena Kensbock zieht ein Parkticket. Vier Parkhäuser in der Innenstadt schaute sie sich näher an.

BM-Journalistenschülerin Verena Kensbock zieht ein Parkticket. Vier Parkhäuser in der Innenstadt schaute sie sich näher an.

Foto: Schütz

Reinfahren, Ticket ziehen, Parkplatz suchen, zahlen und wieder zur Ausfahrt - das Prozedere ist in jedem Parkhaus dasselbe. Dennoch sind die Unterschiede riesig in den großen Parkhäusern in der Innenstadt. Dabei ist alles möglich: Einige Parkhäuser glänzen mit Elektroladestationen und Frauenparkplätzen mit Alarmknopf, andere schrecken ab durch Schmierereien und miefige Treppenhäuser.

Für Shopping-Wütige

 Parkhaus unter dem Rathaus-Platz.

Parkhaus unter dem Rathaus-Platz.

Foto: BM-Archivfoto

Das Parkhaus des Allee-Centers ist der Spitzenreiter unter den Stellplätzen. Auf sechs Ebenen finden rund 1000 Autos Platz. Nach außen ist das Parkhaus offen, das bedeutet viel Licht am Tag. Aber auch die Treppenhäuser und Aufzüge sind sauber und hell, die Parkplätze sind groß und leicht befahrbar. Von Ebene drei und fünf haben die Besucher direkten Zugang zum Einkaufszentrum und damit auch zu Toiletten und Wickelräumen. Punkten kann das Parkhaus vor allem mit seinen Extras. Es bietet große Behinderten- und Frauenparkplätze - mit Alarmknöpfen für den Notfall. Auf einigen Ebenen stehen Einkaufswagen für den Supermarkt bereit. Auch die Orientierung fällt leicht: Die Ausschilderung ist gut, bei der Ausfahrt zeigen Straßenschilder den Fahrern die Richtungen an, bevor sie überhaupt das Parkhaus verlassen haben. Nur beim Bezahlen müssen Besucher darauf achten, dass die Kassenautomaten nur an den Eingängen zum Einkaufszentrum stehen.

Für Theaterbesucher

Das Parkhaus "Rathaus" ist eine Tiefgarage mit 300 Stellplätzen, ebenfalls direkt am Allee-Center gelegen. Das natürliche Licht fehlt, dafür sind Park- und Treppenhaus gut beleuchtet. Das Parkhaus hat seine besten Tage schon hinter sich, generell ist es aber sauber. Es gibt XXL- und Mutter-Kind-Parkplätze, Behindertenparkplätze und Stellflächen für Motorräder. Allerdings erschweren Säulen an einigen Stellen das Einparken. Einzigartig ist die Ladestation für Elektroautos. Außerdem befindet sich in diesem Parkhaus der Leitstand des Betreibers "Park Service Remscheid". Die Mitarbeiter sollen die Ein- und Ausfahrten sowie die Kassenautomaten im Blick haben. Die Preise sind ein wenig höher als im Allee-Center, es bietet sich aber an für Marktbesucher und Theatergänger. Denn bei Theaterveranstaltungen ist das Parkhaus länger geöffnet.

Für Dauerparker

Eine Augenweide ist das Parkhaus "Am Markt" an der Kirchhofstraße nicht. Von innen gleicht es dem Parkhaus am Rathaus. Die Parkplätze sind nicht allzu groß und durch Säulen begrenzt. Allerdings fehlen hier jegliche Services. Zwar gibt es 150 Stellplätze auf drei Parkdecks, davon sechs für Mutter und Kind und Sicherheit durch Videoüberwachung. Aber es fehlen die Mitarbeiter vor Ort, der Aufzug ist klein und miefig, das Treppenhaus dunkel und schlecht ausgeschildert - man weiß nie, auf welcher Etage man ist. Außerdem gibt es lediglich einen Kassenautomaten, der sich nur mit Münzen füttern lässt. Dafür zahlen die Kunden aber auch weniger. Vor allem das Dauerparken für 42 Euro monatlich ist erschwinglich.

Für Pendler

Auf 13 Ebenen können die Pendler im "Park & Rail"-Parkhaus ihr Auto abstellen und direkt in den Zug springen. Dafür müssen sie allerdings erst einmal durch das Treppenhaus oder in den Aufzug: Beides ist voll mit Schmierereien, es riecht nach Urin. Auch sonst gibt es keine Überwachung, keinen Winterdienst und keine Wände - stattdessen nur Gitter. Die garantieren immerhin Helligkeit am Tag. Nachts sind die Ebenen eher spärlich beleuchtet. Glänzt das Parkhaus an der Presover Straße schon nicht mit besonderem Service, so hat es immerhin seine Lage und Preise zu bieten: direkt am Bahnhof und kostenlos.

(veke)
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