Remscheid Cimco erweitert seine Produktion

Remscheid · Remscheider Werkzeugfabrik hat eine neue Lagerhalle für drei Millionen Euro in der Nähe ihres Stammsitzes gebaut.

Remscheid: Cimco erweitert seine Produktion
Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Eine Betriebspause kennt die Cimco-Werkzeugfabrik auch im Hochsommer nicht. "Unsere Kunden sind ja in der Regel Elektroinstallateure - und die arbeiten auch im Sommer weiter", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Joachim Quirl. Für die etwa 75 Mitarbeiter des Remscheider Traditionsunternehmens gibt es auch während der Sommerferien keine Einschränkungen in der Produktion. Allein in Deutschland wollen schließlich etwa 2500 Kunden und deren Niederlassungen beliefert werden. Hinzu kommen zahlreiche Geschäftsbeziehungen im Ausland - vor allem in die Staaten der EU, aber auch darüber hinaus.

Zudem hat das Unternehmen im vergangenen Herbst erst eine 2 600 Quadratmeter große Lagerhalle an der Karl-Kahlhöfer-Straße gegenüber des Firmensitzes an der Hohenhagener Straße eröffnet - und die ist erst zu etwa zwei Dritteln belegt. "Wir hoffen bis Ende des Jahres, die Halle komplett eingerichtet zu haben", erklärt Quirl.

Rund drei Millionen Euro hat die Baumaßnahme auf dem ehemaligen Aurego-Gelände gekostet. Mit dem Umzug der Logistik in die neue Halle werden auch Kapazitäten am Stammsitz frei. Dort soll nun die Produktion erweitert werden. Dazu sollten auch weitere Maschinen angeschafft werden, sagt Quirl. Über die Höhe der Investition sei jedoch noch nicht entschieden.

In der Werkzeugstadt Remscheid fühlt sich Cimco der industriellen Tradition besonders verpflichtet: Das Unternehmen blickt auf eine 188-jährige Firmengeschichte zurück und ist damit der älteste Werkzeughersteller in der Stadt. 1827 ließ sich Johann Christian Peter Müller aus Gummersbach als Kleinschmied für handgeschmiedete Zangen in Remscheid nieder. Später übernahmen seine Söhne, deren Söhne führten das Geschäft weiter. 1938 wurde dann die Marke Cimco geschaffen, ein Jahr später folgte die Umbenennung in Cimco-Werkzeugfabrik Carl Julius Müller & Co. Carl Julius Müller war der Sohn des Gründers Johann Christian Peter Müller. Mittlerweile wird Cimco in sechster Generation als Familienbetrieb geführt.

Cimco beliefert ausschließlich den Großhandel für Industrie und Elektrohandwerk. Und die erwarten Qualität, die ihren Preis hat: So kostet eine Zange für den Elektroinstallateur etwa dreimal so viel wie ein Werkzeug für den "Hobbynutzer" im Baumarkt. Bekannt ist das Unternehmen auch für seine Hartschalen-Werkzeugkoffer, die dem Handwerker alle Werkzeuge an die Hand geben, die bei einem Einsatz vor Ort so benötigt werden. Zwischen 150 und knapp 500 Euro kostet so ein Koffer. Die Koffer sind allerdings nur einige der zahlreichen Produkte, die Cimco in seinem aktuellen Katalog anbietet. "Wir bemühen uns, den Wünschen der Kunden entgegenzukommen. Das Feedback der Kunden ist für uns extrem wichtig", sagt Quirl.

So wird das Portfolio auf Kundenanfrage und durch eigene Ideen ständig erweitert. 25 Artikelgruppen umfasst mittlerweile die Produktpalette: darunter auch Mess- und Prüfgeräte, Bohrer sowie Presswerkzeuge. Auch besondere Qualitätsprüfungen werden durchgeführt: So werden die isolierten Werkzeuge von Cimco bei 10.000 Volt Spannung in einem Wasserbad einzeln geprüft.

Anders als anderen Unternehmen setzt Cimco die Konkurrenz aus Fernost bislang nicht übermäßig zu. Dazu sei das Interesse an einer Marktdurchdringung in diesem Segment noch zu gering. "Asiatisches Werkzeug ist im Fachgroßhandel kaum vertreten", betont Quirl. Im Gegenzug streckt Cimco seine Fühler dafür nach China aus: Zusammen mit dem chinesischen Handelspartner Xiling sollen Werkzeuge in der Volksrepublik verkauft werden.

(boss)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort