Remscheid Christvesper zum 125-jährigen Bestehen

Remscheid · Der Kirchenchor Lennep beeindruckte mit einer Komposition von Rudolf Mauersberger.

Eine lange Tradition verlangt ein besonderes Gedenken. Das gelang dem Chor der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep mit seinem Jubiläumskonzert am vierten Advent. Am Heiligen Abend 1890, also genau vor 125 Jahren, trat der Kirchenchor Lennep zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung.

Mit der "Christvesper der Kruzianer" von Rudolf Mauersberger, der über 40 Jahre Kreuzkantor in Dresden war, hatte Chorleiter Johannes Geßner ein Stück ausgesucht, das weihnachtlicher und festlicher kaum sein kann. Es wird bis heute in jedem Jahr an Heiligabend in der Kreuzkirche in Dresden aufgeführt. Zudem bot die reizvoll orchestrierten Komposition die Möglichkeit, alle musikalischen Gruppen der Gemeinde und die Konzertbesucher mitwirken zu lassen. So bot ein großes Ensemble aus Choristen und ein eigens für den Anlass zusammengestelltes und sehr gut vorbereitetes Orchester eine wunderbare Einstimmung auf die Weihnachtstage. Auf der Empore versammelte sich der von Karin Hilger geleitete und durch einige Frauenstimmen ergänzte Kinder- und Jugendchor und erfüllte mit den vor dem Altar singenden Chormitgliedern den Kirchenraum mit klangschönem Chorgesang. Schon der einleitende Choral "Macht hoch die Tür" war im Zusammenhang mit dem Orchestertutti ein erhabenes Klangerlebnis. Eine durch und durch prächtige Ankündigung des Weihnachtswunders. Geheimnisvoll war die Weissagung "Das Volk, das im Finstern wandert" und engelsgleich sang eine kleine Solistin "Christ ist geboren, Halleluja". Zu bezaubern wusste erneut Sopranistin Hae Min Geßner mit ihrer glanzvollen Stimme, die im Rezitativ nur zum Basso continuo der Orgel die Weihnachtsgeschichte darbot.

Auf sich aufmerksam machten weiterhin fünf Mitglieder des Jugendchores, die zart und dennoch kraftvoll die Hirtenmusik erklingen ließen. Geradezu atemlos lauschte das Publikum ihrem einfühlsamen Gesang.

Die Mauersberger`sche Christvesper spannte abschließend den Bogen zum Quempassingen. Tenor Thomas Hilger stimmte "Stille Nacht" an, in das die Gemeinde einstimmte. Johannes Geßner brachte einem großen Publikum in der sehr gut besuchten evangelischen Stadtkirche Lennep eine interessante Komposition näher.

Der mit Sängerinnen und Sängern des Lenneper Kammerchores ergänzte Kirchenchor zeigte, dass er den Vergleich mit anderen leistungsstarken Singgemeinschaften im Stadtgebiet nicht scheuen muss.

(bona)
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