Remscheid CDU: Wir wollen die Kitas aufwerten, nicht ausgliedern

Remscheid · Komplett missverstanden von der Politik und den Mitarbeitern der städtischen Kindertagesstätten fühlt sich die CDU. Ihr Antrag zur Neu-Organisation der städtischen Kindertagesstätten hat für viel Wirbel hinter den Kulissen gesorgt.

Die CDU möchte, dass die Stadt prüft, wie die Kitas aus dem Bereich Jugend, Soziales und Wohnen ausgegliedert werden können. Zwei Varianten seien denkbar, heißt es in dem Antrag. Entweder sollen die Kitas dem Bereich Schule zugeordnet werden. So könnten die Bildungsangebote für die Stadt zentralisiert werden. Variante zwei ist eine Ausgliederung der Kitas als selbstständige Einheit. Das würde den Kitabereich stärken, so die CDU.

"Wir wollen keine Ausgliederung aus der Stadtverwaltung, sondern eine Aufwertung innerhalb der Verwaltung", sagte Thea Jüttner, langjährige Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. Das sei aus dem Antragstext eigentlich auch klar zu entnehmen. "Wer lesen kann, hat mehr vom Leben", sagte Jüttner kritisch in Richtung der Grünen.

Die hatten sehr schnell reagiert und in einer Pressemitteilung erklärt, dass die CDU die gute Arbeit der Kitas mit ihren mehr als 300 Mitarbeitern ohne Not torpediere und dort für unnötige Unruhe sorge. Auch bei den Mitarbeitern der Kitas machte der CDU-Antrag schnell die Runde - und traf auf wenig Begeisterung. In der Sitzung des Schulausschusses, wo der Antrag auf der Tagesordnung stand, waren am Mittwoch bereits rund 30 Erzieherinnen erschienen, um die Diskussion zu verfolgen. Die Gewerkschaften unterstützen den Protest.

Jüttner versteht nicht, was an der Prüfung des CDU-Antrags so verwerflich sein soll. Vor Journalisten präsentierte sie gestern einen Bericht aus Freiburg. Dort habe man ein eigenes Amt für Kitas gegründet - mit 450 Mitarbeitern.

Der Zeitpunkt für die Prüfung des CDU-Antrags sei ideal, sagte Ratsmitglied Susanne Pütz, die für ihre Fraktion im Jugendhilfeausschuss sitzt. Die Stadt sei ohnehin gerade dabei, zu überlegen, wie die sehr große Abteilung Jugend, Soziales und Wohnen nach dem Ausscheiden der Chefin Petra Hellmann-Wien neu organisiert werden kann.

Sollte die Stadt sich für den Weg der CDU entscheiden, sieht Jüttner in der Verwaltung einen geeigneten Kandidaten für den Führungsjob. Einen Namen wollte sie aber nicht nennen. Eine Ausschreibung sei natürlich auch denkbar. Der Verwaltung warf sie vor, gegen ihre Neutralitätspflicht zu verstoßen. Der Antrag der CDU sei aus dem Rathaus an die Kitas weitergemailt worden. Das hätte es unter früheren Sozialdezernenten nicht gegeben.

(hr)
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