Remscheid Bürger sollen der Stadt helfen

Remscheid · Mit der Telefonaktion "Mein Einsatz für Remscheid" sucht die Oberbürgermeisterin Menschen, die sich für ihre Stadt engagieren wollen. So sollen die Folgen des Sparpakets abgemildert werden. Was halten Sie davon?

Was auf der Remscheider Streichliste steht
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Ehrenamtlicher Einsatz der Bürger soll der Stadt helfen, trotz drückender Schuldenlast attraktiv zu bleiben. Diese Idee stellte Oberbürgermeisterin Beate Wilding am Montag der Presse vor. Nach der Vorstellung des Sparpakets und der sich anschließenden öffentlichen Diskussion hätten sich viele Menschen bei der Stadt gemeldet und ihre Hilfe angeboten, sagte Wilding. Dieses Potenzial will die Stadt nun gezielt erforschen und dann kanalisieren.

Helfen soll dabei eine ganztägige Telefonaktion unter dem Motto "Mein Einsatz für Remscheid". Von 9 bis 17 Uhr können die Remscheider am Freitag, 26. März, loswerden, was sie gerne für ihre Stadt tun würden. Sechs Telefonleitungen sind unter der Nummer Tel. 16-2100 geschaltet. Neben Wilding sitzt Melanie Clemens von der Freiwilligenagentur "Die Brücke"an einem der Apparate. Hier macht man seit einem Jahr sehr gute Erfahrungen mit Ehrenamtlern. Mit kleinen, nicht zu formalen schriftlichen Vereinbarungen werden die Dienste des Bürgers schriftlich geregelt.

Hilfe fürs Werkzeugmuseum?

"Vielleicht können wir ja mit der Hilfe der Bürger das Werkzeugmuseum erhalten", sagte Wilding. Wichtig sei, zunächst zu klären, wie intensiv sich die Menschen engagieren wollen. Auch für die Rettung des Freibads oder den Erhalt der Stadtteilbücherei in Lennep könne ehrenamtliche Hilfe eine Lösung sein, sagte die OB.

Doch nicht nur unter dem Sparaspekt will Wilding das ehrenamtliche Engagement betrachten. "Die Bürger können uns auch bei Dingen helfen, die wir uns aus Kostengründen längst nicht mehr erlauben können." Auf der Liste der möglichen Einsatzorte steht etwa die Betreuung von Besuchern im Röntgen-Museum, die Aufsicht in der städtischen Galerie, der Schlüsseldienst für Schulhöfe, Sporthallen oder Teile der Werkzeugtrasse. Auch ein Fahrer für die Mobilothek wäre eine Bereicherung.

Wilding wies darauf hin, dass es bereits viele Remscheider gibt, die sich auf diese Art für ihre Stadt einsetzen. Beispielhaft für viele andere Projekte nannte sie das Engagement der Lütteraten, die zusammen mit hauptamtlichen Mitarbeitern der Stadt seit einiger Zeit den Betrieb der Lüttringhauser Stadtteil-Bibliothek sichern.

Keinesfalls wolle man mit Bürgerhilfe dem ersten Arbeitsmarkt, Konkurrenz machen, sagte Wilding in Richtung der Kreishandwerkerschaft. Beim Streichen von Klassenräumen kann sich Wilding aber eine Kooperation von Eltern, Schülern und engagierten Handwerkern vorstellen. Denn über Sponsoring freut sich die hoch verschuldete Stadt natürlich auch.

Was halten Sie davon, dass sich die Bürger für die Stadt engagieren sollen, um die drückende Schuldenlast abzuwenden? Sagen Sie uns Ihre Meinung.

(RP)
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