Remscheid Bilder aus dem Leben der Heiligen

Remscheid · Katholische Kirche St. Josef zeigt eine Ausstellung über rumänische Ikonenmalerei.

Remscheid: Bilder aus dem Leben der Heiligen
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Farbe Weiß bestimmt das helle Licht in der großen Remscheider Katholischen Kirche St. Josef. Aber aufgestellte Ausstellungswände in den Seitenschiffen mit 100 Ikonen verändern die Atmosphäre, denn die mit wenigen Ausnahmen hinter Glas gemalten Bilder sind von tief leuchtenden, stark kontrastierenden Farben geprägt.

Marien- und Heiligendarstellungen, Bilder mit den Stationen der Passion Christi, auch ein Bild vom Drachenkampf des Heiligen Georg und von dem Wundertäter St. Nikolaus entfalten mit der Fülle ihrer oft auch kleinteiligen gemalten Erzählungen eine faszinierende Welt.

In der südrumänischen Provinz Brancoveanu beim Kloster Sambata de Sus hat sich durch die vielen wechselnden politischen Verhältnisse vom Frühchristentum, dem osmanischen Reich bis zur Habsburger Monarchie und der späteren kommunistischen Republik die Tradition der orthodoxen Ikonenmalerei erhalten. Vor 25 Jahren waren auf Einladung der Remscheiderin Edeltraud Althaus schon einmal drei Ikonenmaler aus dem fernen Südrumänien nach Remscheid gekommen, um ihre Werke bei der Firma Wevelsiep auszustellen. Damals konnten Besucher ihnen bei der Technik der Hinterglasmalerei über die Schulter schauen.

Edeltraud Althaus dankte Stadtdechant Montsignore Kaster und dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal für die Unterstützung der Ausstellung. Über die Entstehung, Entwicklung und Theologie der Ikonenmalerei referierte Pfarrer Mihai Caitar, Seelsorger für Gläubige der rumänischen Sprache im Bistum Münster bei der Eröffnung. Ikonen gehörten unabdingbar zur orthodoxen Liturgie. Deshalb müssen Szenen und Figuren möglichst genau dem festgelegten Bildtypus entsprechen. Beim Anschauen der Ikonen in der Remscheider Ausstellung finden sich trotzdem eine Fülle von "menschlichen", in liebenswerter Volkstümlichkeit dargestellte Kleinigkeiten: Die leuchtend roten Wangen der Jungfrau Maria, das Lächeln ihrer Augen, bilderbuchartig gemalte Landschaften. Rosa leuchtet in enger Nachbarschaft mit hellem Grün, weich geschwungene Lineaturen bilden Faltenwürfe, warm leuchtende Goldgründe. Die Bilder werden zum Verkauf angeboten. Die Ausstellung hängt bis zum 22. November.

(gsm)
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