Remscheid Berufskolleg - Allee ist Favorit für den Neubau

Remscheid · Die Stadt schlägt der Politik vor, am Standort von Sinn Leffers das neue Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung zu bauen.

 Das alte Gebäude an der Stuttgarter Straße bietet dem Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung zu wenig Platz.

Das alte Gebäude an der Stuttgarter Straße bietet dem Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung zu wenig Platz.

Foto: THL (archiv)

Die langwierigen Prüfungen sind abgeschlossen. In einem Papier für die Sitzung des Schulausschusses in der kommenden Woche schlägt die Stadt dem Rat offiziell vor, den Neubau für das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung auf der Alleestraße zu errichten.

Das seit Jahren leerstehende Gebäude von Sinn & Leffers soll dafür abgerissen werden. Darum erbittet die Stadt den Auftrag, Verkaufs-Gespräche mit dem Eigentümer zu führen und anschließend mit der Planung des Neubaus zu beginnen. Sie rechnet mit Investitionskosten von 22,5 Millionen Euro für den Neubau. Damit ist die Allee der teuerste der drei geprüften Standorte. Ein Neubau am Bahnhof auf dem sogenannten Baufeld 6 wäre rund vier Millionen Euro billiger. Hier gehört der Stadt anders als auf der Alleestraße das Grundstück. Die Kosten für einen Neubau an der Neuenkamper Straße, wo ein Berufsschulzentrum entstehen würde, werden mit 20,385 Millionen Euro beziffert.

Hauptgrund für die Stadt, die Alleestraße zu präferieren, sind die erhofften Synergieeffekte für die darbende Einkaufsmeile. Diese ließen sich zwar nicht "monetär bewerten", doch erhofft man sich eine Belebung durch die mehr als 1200 Schüler des Berufskollegs. Außerdem verschwände eine hässliche Brache aus der Innenstadt. Das Berufskolleg muss die Stuttgarter Straße verlassen, weil viele Räume dort nur noch mit Einschränkungen nutzbar sind.

"Wir wollen so schnell wie möglich mit der Planung loslegen", sagte Thomas Hübler vom Planungsamt der Stadt gestern der BM. Konkrete Pläne, was am Standort Stuttgarter Straße nach dem Umzug passieren soll, gebe es noch nicht. Vieles spreche für eine Wohnbebauung.

Im Zuge des Kolleg-Neubaus soll auch eine neue 3-fach-Turnhalle in der Innenstadt entstehen, die von mehreren Schulen und Vereinen genutzt werden soll. Als Standorte schlägt die Stadt den Stadtpark oder die Flächen neben dem EMA-Gymnasium vor. Hier wäre der Neubau etwas teurer, weil die Halle wegen des Geländes zum Teil auf Ständer aufgesetzt werden müsste.

Die SPD-Fraktion sprach sich gestern für den Schulstandort Alleestraße aus. Die Belebung der Einkaufsmeile sei ein wichtiger Mosaikstein in der angepeilten Weiterentwicklung der Innenstadt. Wie berichtet, möchte die SPD die untere Alleestraße und ihr Umfeld als Standort für "Junges Wohnen" entwickeln. Auch die Fraktion Die Linke begrüßt den Vorschlag der Stadt. Eine Stadt mit funktionierenden, attraktiven Bildungs-Angeboten entwickle sich auch wirtschaftlich positiv, sagte Fraktionssprecher Fritz Beinersdorf.

Der Schulausschuss berät die Vorlage am Mittwoch, 15. April, in seiner Sitzung in der Aula der Hauptschule Wilhelmstraße, Wilhelmstraße 25. Sie beginnt um 17 Uhr.

(RP)
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