Remscheid Bergische Maschinenbauer dürfen optimistisch sein

Remscheid · Wenn es dem Maschinenbau gut geht, geht es vielen bergischen Unternehmern gut. Ein Experten-Blick auf die Branche ist für bergischer Unternehmer daher besonders interessant. Zahlreiche Firmenchefs aus der Region folgten der Einladung der Volksbank Remscheid-Solingen zu einem Vortrag von Dr. Ralph Wiechers, bisheriger Chefvolkswirt des VDMA, dem "Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau". Kürzlich wurde er in die Hauptgeschäftsführung des Verbandes berufen, der die mittelständischen Unternehmen der Investitionsgüterindustrie vertritt und berät.

 Dr. Ralph Wiechers, bisheriger Chefvolkswirt des VDMA, beim Vortrag über die Lage des Maschinenbaus bei der Volksbank.

Dr. Ralph Wiechers, bisheriger Chefvolkswirt des VDMA, beim Vortrag über die Lage des Maschinenbaus bei der Volksbank.

Foto: Nico Hertgen

Wiechers warf für die Gäste einen Blick auf einen starken Industriezweig in Zeiten des Wandels. "Maschinen- und Anlagenbau - weiter auf Erfolgskurs?!" hatte er seinen Vortrag überschrieben.

Wiechers zeichnete das Bild einer Branche, die zurzeit in einer absolut untypischen Situation sei. Prägte bisher ein stetes Auf und Ab die Entwicklung im Maschinenbau, so befinde er sich zurzeit in einer Phase der Stagnation. "Wir warten auf den Aufschwung, aber der kommt in Summe bei uns nicht an," sagte Wiechers. In dieser durchaus angespannten Situation berichte jedes vierte Unternehmen über Auftragsmangel.

"Wir dürfen uns nicht zurücklehnen", hatte Volksbank-Vorstand Frithjof Grande den Unternehmern zu Beginn mitgegeben - Volkswirt Wiechers bestätigte dies. Gleichwohl beruhigte der Branchen-Insider seine Zuhörer: "Wir dürfen dennoch optimistisch sein." Er sieht im Maschinenbau einen starken Industriezweig mit guten Voraussetzungen, gut ausgebildeten Leuten und der Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen.

Die Maschinenbauer selbst seien selbstbewusst und gut für den Wettbewerb aufgestellt. Der Weg zum Erfolg führe übers Exportieren, Spezialisieren und Produzieren, sagte Wiechers. Letzteres auch im Ausland, um das Wachstum dieser Länder vor Ort mitzunehmen. Und so stand am Ende für den Referenten fest: Fragzeichen und Ausrufzeichen habe beide ihre Berechtigung bei der Frage nach dem Erfolgskurs der Branche, das Ausrufzeichen ist für ihn aber erheblich größer.

(BM)
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