Remscheid Beinersdorf - sein Herz schlägt links

Remscheid · Fritz Beinersdorf trägt gerne einen roten Schal - ein Erkennungszeichen für seine Position in der politischen Farbenlehre. Er repräsentiert eine Generation, die ihre politische Haltung aus dem Kampf gegen die Antifaschisten gewonnen hat. Der Remscheider Hugo Paul gehört zu den Politikern, die ihn früh mit linkem Denken vertraut gemacht haben. Der Werkzeugmacher und KPD-Funktionär übernahm nach dem Zweiten Weltkrieg das Amt des Wiederaufbauministers in NRW.

 Fritz Beinersdorf, Landtagskandidat der Linken.

Fritz Beinersdorf, Landtagskandidat der Linken.

Foto: Jürgen Moll

Mit 27 Prozent errang er ein Direktmandat für Remscheid. In den Landtag einziehen würde Beinersdorf auch gerne. Aber genauso wichtig ist ihm, dass er und seine Partei wahrgenommen werden als eine andere Stimme. "Ich bin nicht Mainstream", sagt Beinersdorf. In seiner Rolle als anerkannter Unangepasster fühlt er sich in der Kommunalpolitik sichtlich wohl und auch bestärkt. "Wir bekommen Zustimmung", verweist er auf die letzten Wahlergebnisse.

Unter zehn Geschwistern wuchs Beinersdorf (Jahrgang 1944) auf. Er machte eine Ausbildung zum Destillateur bei der Firma Frantzen. Später arbeitete er als technischer Verkäufer. Noch heute betreut er ab und zu Kunden in der Gas- und Wasserversorger-Branche. Beinersdorf gehört zu den Politikern, die nicht nur Berge von Akten studieren, sondern an kulturellen Ereignissen interessiert sind. Möglichst jeden Sonntag trifft er sich mit seinem kleinen Freundeskreis, um eine Ausstellung zu besuchen oder ein Konzert zu hören.

"Mir ist es wichtig, dass auch kulturelle Werte vermittelt werden", sagt er. Kürzungen im Kulturetat lehnt er ab. Kleine Erfolge lassen sein linkes Herz schneller schlagen.

(cip)
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