Remscheid Bei der Bewerbung zählt die Persönlichkeit

Remscheid · Amira Al Zoubi und Ayman EL Allaf vom Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA) haben ein Start-Stipendium erhalten. Es soll leistungsfähigen und sozial engagierten Migranten Türen öffnen.

 Ayman EL Allaf und Amira Al Zoubi vom Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA) haben ein Start-Stipendium erhalten.

Ayman EL Allaf und Amira Al Zoubi vom Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA) haben ein Start-Stipendium erhalten.

Foto: Jürgen Moll

Amira Al Zoubi und Ayman EL Allaf vom Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA) wurden als Start-Stipendiaten ausgewählt, dem deutschlandweiten Schülerstipendienprogramm für engagierte Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die beiden vielfältig aktiven 15-Jährigen erhalten nun für die Dauer bis zu ihrem Abitur eine kleine monatlich finanzielle Förderung sowie die Möglichkeit, mit anderen Stipendiaten, an lehrreichen und persönlichkeitsbildenden Seminaren teilzunehmen.

Dass Amira und Ayman als Stipendiaten von der Start-Stiftung angenommen wurden, wundert EMA-Lehrer Patrick Gräbner nicht. Er kennt beide aus seinem Unterricht und sagt überzeugt: "Das sind absolut die Richtigen dafür. Sie haben es einfach verdient."

Amira ist nicht nur gut in der Schule, sie ist auch in ihrer Freizeit sozial engagiert: "Ich helfe regelmäßig im Flüchtlingsheim an der Wülfingstraße aus, spiele dort mit den Kindern, helfe bei den Ferienprogrammen." Auch in ihrer Kirchengemeinde hilft die 15-jährige Remscheiderin mit jordanischen Wurzeln: "Dort bin ich vor allem im Kindergottesdienst aktiv, organisiere und gestalte das Kindertheater." In ihrer knappen Freizeit spielt sie Gitarre und am Wochenende trifft sie sich mit ihren Freundinnen. Schule, Engagement und Freizeit unter einen Hut zu bekommen, für sie kein Problem: "Das geht, weil ich ein absoluter Organisationsmensch bin."

Ähnliches gilt auch für Ayman, Remscheider mit marokkanischen Wurzeln: "Ich bin auch religiös aktiv, helfe in der Moschee den Kleineren, zehn bis zwölf Jährigen, dabei den Koran zu lesen. Außerdem habe ich über die Schule die Sporthelferausbildung gemacht, bin bei den Streitschlichtern und in der Schülervertretung tätig."

In seiner Freizeit hat er lange Zeit Bratsche gespielt. Nun kickt er seit acht Jahren regelmäßig beim FC Heckinghausen. Nach seinem Abi will er studieren und Ingenieur werden.

Damit erfüllen die beiden 15-Jährigen alle Voraussetzungen für dieses Stipendium: "Die Persönlichkeit spielt eigentlich die wichtigste Rolle", erklärt Amira. "Man muss ein gewisses Engagement mitbringen und eben auch einen Migrationshintergrund." Ein Notenschnitt von mindestens 2,5 gehört auch dazu.

Gefördert werden die Stipendiaten, von denen es deutschlandweit rund 800 gibt, im Monat mit 100 Euro Bildungsgeld. Pro Schuljahr haben sie zudem noch Zugriff auf eine Zusatzförderung von 500 Euro. Doch den größten Reiz, betonen beide, macht für sie die ideelle Förderung aus: "Die Seminare, die uns angeboten werden, wie etwa Rhetorik oder SV-Arbeit, sind sehr hilfreich", berichtet Ayman. Noch etwas ist ihm wichtig: "Man lernt viele interessante Leute kennen, die ähnlich ticken wie man selbst."

(RP)
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