Remscheid Baumfällung - Beirat wird nicht gefragt

Remscheid · Der Landschaftsbeirat hat bei der anstehenden Baumfällung an der Ringstraße kein Mitsprache- und schon gar kein Entscheidungsrecht.

 Der durch Baumwurzeln beschädigte Bürgersteig an der Ringstraße muss teilweise instandgesetzt werden, komplett erneuert wird er nicht.

Der durch Baumwurzeln beschädigte Bürgersteig an der Ringstraße muss teilweise instandgesetzt werden, komplett erneuert wird er nicht.

Foto: Moll

Das sagten beim gestrigen Ortstermin Michael Zirngiebl, Leiter der Technischen Betriebe Remscheid (TBR), und Frank Stiller von der Unteren Landschaftsbehörde. Beiratsvorsitzende Gabriele Lipka hatte die Mitglieder des Gremiums eingeladen, sich an Ort und Stelle ein Bild zu machen. Wie berichtet, sollen im Zuge der Straßensanierung 56 Bäume weichen, weil ihr Wurzelwerk durch den Aushub von rund 60 Zentimetern so beschädigt würde, dass sie selbst mit erheblichem Aufwand nicht zu retten wären. Dies hatte ein unabhängiger Gutachter festgestellt. Von den 56 Linden und Platanen fallen 23 aufgrund ihrer Stammumfänge unter die Baumschutzsatzung. "Formal musste die Bezirksvertretung Lennep zustimmen, und das hat sie im Dezember getan. Daher ist der Landschaftsbeirat auch nicht beteiligt worden", erklärte Zirngiebl. "Sie als Beirat sind für diese Entscheidung nicht zuständig", ergänzte Frank Stiller.

Gleichwohl hätten die Bäume eine ökologische Bedeutung, entgegnete Gabriele Lipka. "Wir als Beirat sind berechtigt, auf Fehlentwicklungen hinzuweisen." Weil die Ringstraße bei der Zufahrt nach Lennep eine Visitenkarte sei, müsse man sich Gedanken darüber machen, wie man die Straße gestalte. Dazu gehöre selbstverständlich das innerstädtische Grün. Außerdem müssten laut Ratsbeschluss Ersatzpflanzungen für geschützte Bäume erfolgen. Beiratsmitglied Peter Maar kritisierte die Informationspolitik der Stadt. "Es kann nicht sein, dass wir von einem solchen Beschluss aus der Presse erfahren. Dieser Vorgang zeigt, wie ernst der Landschaftsbeirat von Politik und Verwaltung genommen wird."

Auch Tanja Kreimendahl, Vorsitzende des Umweltausschusses, wollte die Entscheidung der BV Lennep nicht in Zweifel ziehen. Außerdem sei es nicht förderlich, die Stadtteile gegeneinander auszuspielen, sagte sie hinsichtlich der erneut geäußerten Anmerkung von Peter Maar, dass der Ausbau der Ringstraße im städtischen Investitionsplan erstmals im Dezember 2014 aufgetaucht sei und nun bereits realisiert werde.

TBR-Chef Zirngiebl erläuterte, dass der desolate Zustand der Ringstraße schon 2008 im Straßenzustandsbericht aufgeführt worden sei. Eine reine Deckensanierung sei genau wie bei Burger- und Borner Straße nicht mehr sinnvoll. Der Gehweg wird laut Zirngiebl nur dort instandgesetzt, wo er von den Baumwurzeln beschädigt ist. Von einer kompletten Erneuerung des Bürgersteigs, wofür Anwohnerbeiträge fällig würden, sei keine Rede.

(RP)
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