Remscheid Balduin Keks erweckt Werkzeuge zum Leben

Remscheid · Kinder und Eltern gingen auf nächtliche Entdeckertour durchs Werkzeugmuseum, geführt von Markus Heip.

 Der Nachtwächter, Hund Balduin Keks, nahm große und kleine wie Emma und Benjamin mit auf eine spannende Reise in die Welt der Werkzeuge und Maschinen.

Der Nachtwächter, Hund Balduin Keks, nahm große und kleine wie Emma und Benjamin mit auf eine spannende Reise in die Welt der Werkzeuge und Maschinen.

Foto: jürgen moll

Mit einer wunderbar fantasievollen Idee verzauberte das Deutsche Werkzeugmuseum am Samstagabend große und kleine Besucher. Mit dem Nachtwächter Balduin Keks, einem Marionetten-Hund, den Museumsmitarbeiter Markus Heip spielte, ging es für die jüngsten Besucher begleitet von ihren Eltern auf Entdeckungstour durch das nächtliche Museum. Heip war dabei ganz in seinem Element und verpackte nebenbei Remscheider Werkzeuggeschichte in kindgerechte Unterhaltung.

"Wo ist denn nur Herr Keks", fragte Heip zu Beginn der Führung und bat die Kinder, ihm beim Suchen zu helfen. Von dem Nachtwächter fehlte jede Spur, sein Körbchen war leer. Die Kinder ließen sich nicht zweimal bitten und schwärmten lachend und mit Taschenlampen ausgerüstet aus. Jeden Winkel leuchteten sie ab und fanden den Hunde-Nachtwächter schließlich. Balduin Keks war ganz entzückt von seinem nächtlichen Besuch und gab Geburtstagskind Emilia sogar einen Kuss. Danach führte der Nachtwächter die Kinder und Eltern durch das Museum.

Unterwegs begegneten sie den zahlreichen Bewohnern, die bei Dunkelheit sehr rege wurden. Den verschiedenen Gestalten hauchte Heip mit seinen Marionetten gekonnt Leben ein. Zu den Bewohnern gehörte unter anderem eine Feile, die ein wenig den Alltag eines Werkzeugs schilderte, oder auch der Geist von Max Mannesmann, der nachts immer mit Balduin Keks, so erzählte Heip, Schach spielt.

"Ich hoffe, ihr habt keine Angst vor Geistern", sagte Heip. "Wir haben nie Angst", sagten einige Kinder einstimmig. Zum Fürchten war der Geist des berühmten Remscheider Industriellen auch keinesfalls, sondern eher ein Freund von lehrreichen Gesprächen. "Was habe ich denn erfunden?", fragte er die Kinder. Die richtige Antwort - nahtlose Rohre - kam schließlich von den Eltern.

Noch einmal besonders spannend war der Abstieg in den Keller, wo die Besucher nur durch das Licht ihrer Taschenlampen sehen konnten. Da traute sich nicht einmal der Nachtwächter hinunter. Im Keller lebt eine Maus, wieder einmal von Heip gespielt, die erst einmal Sorge hatte, ob einer der Gäste eine Katze sei, was die Kinder sichtlich amüsierte. Der Nager erzählte ihnen von der Bandweberei.

Dann ging es wieder hinauf ins Museum. Zum Ausklang einer äußerst kreativen Führung kam schließlich die Dampfmaschine zum Einsatz. In der Dunkelheit des nächtlichen Museums wirkte die ohnehin imposante Konstruktion wegen einer sehr gelungenen Beleuchtung noch einmal beeindruckender. So spannend kann ein Museumsbesuch sein.

(RP)
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