Remscheid Außengastronomie in die Schranken verwiesen

Remscheid · Lenneper beklagen in einem Brief an OB Mast-Weisz Vorgehen des Ordnungsamtes. Gespräch folgt.

 Ruhe vor dem Sturm: So leer ist der Alter Markt bei schönem Wetter selten, die Plätze in der Sonne sind begehrt.

Ruhe vor dem Sturm: So leer ist der Alter Markt bei schönem Wetter selten, die Plätze in der Sonne sind begehrt.

Foto: HN (Archiv)

Das Altstadtpflaster ist heiß begehrt, titelte die BM kürzlich. Die Außengastronomie erfreut sich gerade jetzt reger Nachfrage und kämpft um jeden Quadratmeter. Nun aber spitzte sich der Konflikt auf dem Alter Markt zu, wie ein Lenneper Ehepaar in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz bitterlich beklagt. Aktive Wirtschaftsförderung sehe anders aus, kritisiert es.

"Alle Gastronomen hatten nur noch einen Bruchteil ihrer Außenbestuhlung aufgestellt und diese wenigen Tische an die Hauswände gequetscht. Viele potenzielle Gäste haben mangels Platz die Altstadt abends wieder verlassen müssen. Nach Auskunft einiger Gastronomen hatte das Ordnungsamt,zugeschlagen' und sie aufgefordert, binnen 24 Stunden die Bestuhlung so zu reduzieren, dass nur noch die genehmigte Fläche belegt ist." Bei Nichteinhaltung sei mit hohen Bußgeldern gedroht worden. Alle Gastronomen hätten die Anweisung befolgt. In Gesprächen mit anderen Gästen sei man sich einig gewesen, dass diese Aktion völlig überzogen sei. Die Wirte hätten viel investiert, um die Aufenthaltsqualität in der Altstadt zu verbessern - mit großem Erfolg. Die sukzessive Erweiterung der Außenflächen sei bis vergangene Woche offensichtlich geduldet worden. Warum das Ordnungsamt denn nicht eine Frist angeboten habe, fragen sich die beiden Lenneper.

"Die Außengastronomie wurde um das Zehnfache vergrößert. Das ist ein bisschen übertrieben", sagt Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke. Das Ordnungsamt habe in Vorbereitung auf den Auftritt von Stefanie Hertel auf der Altstadtbühne überprüft, ob der Platz fürs Publikum reiche. Mehrere tausend Besucher werden am 11. Juli erwartet. Dabei sei die Ausweitung der Außengastronomie aufgefallen. "Die Rettungsgassen für die Feuerwehr und die Zugänge zu den Geschäften müssen frei bleiben. Auch das Parken muss möglich sein", sagt Reul-Nocke. Sie hat die Wirte nun zu einem Gespräch eingeladen. Dabei soll es auch um die Gläserfrage "Glas oder Plastik?" gehen. Ob den Gastronomen mehr Fläche zugestanden wird, bleibt offen. Zunächst werden die Stellplätze auf dem Alter Markt neu geordnet und markiert.

Das Lenneper Ehepaar appelliert vorab: "Machen sie die Altstadt autofrei!" Es werde ohnehin rücksichtslos gefahren und geparkt.

(RP)
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